Zollitsch will mit Missbrauchs-Betroffenen sprechen

Der frühere Bischofskonferenz-Vorsitzende und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch will sich mit dem Betroffenenbeirat im Erzbistum treffen. 
Freiburg – Der frühere Bischofskonferenz-Vorsitzende und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch will sich mit dem Betroffenenbeirat im Erzbistum treffen. Ein entsprechendes Gesprächsangebot nahm Zollitsch "gerne und dankbar" an, wie sein Sprecher am Donnerstag auf KNA-Anfrage sagte. Einen Termin gebe es nicht. Zu möglichen Inhalten des Gesprächs wolle Zollitsch öffentlich nichts sagen, so der Sprecher. Zunächst hatten die "Badische Neueste Nachrichten" berichtet.

–Foto: © Robert Zollitsch

Der frühere Bischofskonferenz-Vorsitzende und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch will sich mit dem Betroffenenbeirat im Erzbistum treffen. Ein entsprechendes Gesprächsangebot nahm Zollitsch „gerne und dankbar“ an, wie sein Sprecher am Donnerstag auf KNA-Anfrage sagte. Einen Termin gebe es nicht. Zu möglichen Inhalten des Gesprächs wolle Zollitsch öffentlich nichts sagen, so der Sprecher. Zunächst hatten die „Badische Neueste Nachrichten“ berichtet.

Betroffenenbeirat kritisiert Zollitsch für Videoveröffentlichung

Am Mittwoch hatte der Betroffenenbeirat ein am 6. Oktober von Robert Zollitsch veröffentlichtes Internetvideo zu seiner Mitverantwortung bei sexualisierter Gewalt und Vertuschung als unzureichend kritisiert. Betroffene hätten das Video auf Zollitsch’ Internetseite als bedrohliche Machtdemonstration empfunden. Die Bitte um Verzeihung sei unangebracht, solange Zollitsch nicht mehr für Betroffene leiste und ihnen echten Dialog anbiete, so die Sprecherin des Beirats, Julia Sander. Der Beirat forderte den emeritierten Freiburger Erzbischof auch auf, eine Stiftung zugunsten von Missbrauchsbetroffenen zu gründen.

Der frühere Bischofskonferenz-Vorsitzende hatte in dem Video nach langem Schweigen große Fehler und persönliche Schuld im Umgang mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt und Missbrauch eingeräumt. Er bat Opfer und ihre Familien um Verzeihung, „für das zusätzliche Leid, das Ihnen mein Verhalten bereitet hat“. Konkrete Hinweise zu persönlichem Fehlverhalten gab er nicht. Zugleich betonte er, ab 2010 Anstöße für Aufarbeitung und Prävention gegeben zu haben.

Studie untersucht sexualisierter Gewalt und Vertuschung im Erzbistum Freiburg

Das Handeln Zollitschs, der im Erzbistum Freiburg zunächst als Personalchef und dann als Bischof Verantwortung trug, wird auch in einer Studie zu sexualisierter Gewalt und Vertuschung im Erzbistum untersucht. Ursprünglich hätte die Studie an diesem Dienstag erscheinen sollen. Sie wurde auf Ende April verschoben, um sie rechtssicher zu machen. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel hat Zollitsch Forderung nach Akteneinsicht dies Verzögerung verursacht.

kna

Bericht: Zollitsch verzögert Veröffentlichung von Freiburger Missbrauchsbericht