Die Caritas hat die geplanten Regelungen zur Gaspreisbremse begrüßt und gleichzeitig weitere Energiesparanreize angemahnt.
Berlin – Die Caritas hat die geplanten Regelungen zur Gaspreisbremse begrüßt und gleichzeitig weitere Energiesparanreize angemahnt. Wie die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, am Montag in Berlin erklärte, könnten damit Verbraucher und Wirtschaft entlastet, Gasmangel vermieden und das Klima geschützt werden. Die Caritas-Präsidentin ist Mitglied einer Experten-Kommission, die der Bundesregierung Detailregelungen für die Gaspreisbremse vorschlagen sollte. Die Kommission legte den Abschlussbericht am Montag in Berlin vor.
Welskopp-Defaa: „Die Gaspreisbremse ist ein Instrument, das geeignet ist, den geopolitisch begründeten Energiepreisschock so abzufedern, dass weder Bürgerinnen und Bürger noch die Wirtschaft in die Knie gehen. Wichtig ist, dass es so ausgerichtet ist, dass Energiesparanreize verbleiben, die wir dringend brauchen – nicht nur, um eine Gasmangellage zu vermeiden, sondern auch, um das Klima zu schützen.
Die Hilfefonds, die parallel in Kraft gesetzt werden sollen, greifen dort, wo trotz Gaspreisbremse kurzfristig zu große Belastungen bleiben. Das gilt u.a. für Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, wie bei der Caritas, die von heute auf morgen Energie nur sparen könnten, indem sie ihr – gesellschaftlich systemrelevantes – Angebot reduzierten. Das können wir weder für Krankenhäuser noch für Einrichtungen der Altenhilfe wollen. Die Hilfefonds des Bundes müssen durch Hilfefonds der Länder ergänzt werden, denn auch Kitas oder Einrichtungen der Eingliederungshilfe werden durch die Gaspreisbremse kurzfristig nicht ausreichend entlastet.
Energiesparen kann nur gelingen, wenn die Motivation und die Befähigung zum sachgerechten Energiesparen bei den Menschen unterstützt werden. Der Caritasverband hat hier seit 15 Jahren Erfahrungen mit dem „Stromspar-Check“ gesammelt, auf die er in der Kommission verwiesen hat. Caritas und die anderen Wohlfahrtsverbände stehen bereit, ein Peer-to-Peer-Beratungsprogramm aufzulegen, das über die Zielgruppen des „Stromspar-Checks“ (Transferleistungsempfänger) hinausgeht: Wenn zum Beispiel Senior_innen sich als ehrenamtliche Energie-Checker schulen lassen, um ihre älteren Nachbar_innen zu beraten, kann ein sozialräumliches WinterWarm-Netz entstehen, das soziale Wärme und Energiesparen verbindet.“