Beim G7-Außenministertreffen in Münster hat das von der grünen Ministerin Annalena Baerbock geführte Außenministeriums aus dem historischen Friedenssaal im Rathaus ein Holzkreuz entfernen lassen.
Münster – Beim G7-Außenministertreffen in Münster hat auf Bitten des von der grünen Ministerin Annalena Baerbock geführten Außenministeriums aus dem historischen Friedenssaal im Rathaus ein Holzkreuz entfernen lassen. Wie die „Westfälischen Nachrichten“ (WN) berichteten, bestätigte die Stadt Münster auf Nachfrage eine entsprechende Bitte aus dem Auswärtigen Amt. Man habe dies damit begründet, dass Menschen mit unterschiedlichem religiösem Hintergrund an dem Treffen teilnähmen. Laut Bild-Zeitung nannte das Auswärtige Amt „protokollarische Gründe“.
Ministerium: Baerbock nicht mit Entfernung von Kreuz befasst
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hat Medienberichte bestätigt, wonach das Ratskreuz im Friedenssaal des Historischen Rathauses in Münster für die Dauer des G7-Gipfels entfernt wurde. Allerdings sei Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit der Entscheidung nicht befasst gewesen, erklärte der Sprecher am Freitag in Berlin. Es habe sich dabei um eine Absprache zwischen Protokoll und der Stadt Münster gehandelt und sei keine Entscheidung auf politischer Ebene gewesen.
Die katholische Kirche kritisiert das Abhängen des historischen Kreuzes im Friedenssaal des Rathauses von Münster, wo derzeit die G7-Außenminister tagen. Diese Maßnahme auf Bitten des Außenministeriums in Berlin sei „nicht nachvollziehbar“, erklärte das Bistum Münster am Freitag. In der Einschätzung sei man sich mit Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) einig. Die Diözese will über das Katholische Büro in Berlin ihr Befremden über die Maßnahme zum Ausdruck bringen sowie um eine offizielle Begründung bitten.
Bistum Münster kritisiert Abhängen eines Kreuzes bei G7-Ministertreffen
Am Freitagabend bedauerte Außenministerin Baerbock die Entscheidung ihres Hauses: „Es wäre gut gewesen, wenn es nicht weggeräumt worden wäre.“ Bereits im Oktober hatte es Debatten über den Umgang des Auswärtigen Amtes mit dem Thema Religion gegeben. Damals war bekannt geworden, dass im Referat „Religion und Außenpolitik“ keine Religionsvertreter auf Vertragsbasis als Berater beschäftigt werden. Die Abteilung „Religion und Außenpolitik“ wurde vor vier Jahren im Auswärtigen Amt eingerichtet. Ebenfalls öffentlich wurde, dass das Auswärtige Amt nicht länger die Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft finanziell unterstützt.