Der Klimaschutz fällt nach den Worten des katholischen Hilfswerks Misereor hinter weiteren drängenden Krisen zurück. Auch seien die Gelder zur Anpassung an “die verheerenden Folgen der Erderhitzung” völlig unzureichend.
Aachen/Berlin – Der Klimaschutz fällt nach den Worten des katholischen Hilfswerks Misereor hinter weiteren drängenden Krisen zurück. Auch seien die Gelder zur Anpassung an “die verheerenden Folgen der Erderhitzung” völlig unzureichend, erklärte am Samstag Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel in Aachen. Sie lägen weit unter dem Bedarf und den Versprechen vom Pariser Klimagipfel.
Von zugesagten 100 Milliarden Dollar im Jahr für Klimaschutz und Anpassung seien bisher 82 Milliarden bereitgestellt worden. “Gerade einmal 20 Prozent davon fließen in Klimahilfen, die Menschen dabei unterstützen, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen – die betroffenen Gemeinschaften vor Ort erhalten selbst davon nur einen geringen Teil”, beklagte Spiegel. “Unter diesen Bedingungen dreht sich die Krisenspirale ungebremst weiter.”
Es sei dringend nötig, dass die Hauptverursacher der Klimakrise für nicht mehr vermeidbare Schäden und Verluste stärker Verantwortung übernähmen, so Spiegel. Misereor-Klimaexpertin Anika Schroeder forderte zudem, dass Zusagen von der Bundesregierung umgesetzt werden müssten. Der Schutzschirm sei nur stabil, wenn die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenzt werde. Dieses Ziel müsse zur globalen Priorität staatlichen und unternehmerischen Handelns werden, so Schroeder.
Am Sonntag beginnt im ägyptischen Badeort Scharm El-Scheikh die Weltklimakonferenz COP 27. Dabei ringen Politiker, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen darum, wie sich der menschengemachte CO2-Ausstoß reduzieren und die Erderwärmung bremsen lässt. Die weltweite Tierhaltung gehört zu den wichtigsten Verursachern der globalen Erwärmung.