Kurschus bewundert Mut zur Diskussion bei den Katholiken

Als „stabil“ wertet die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, das Verhältnis zwischen den beiden großen Kirchen.
Magdeburg – Als "stabil" wertet die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, das Verhältnis zwischen den beiden großen Kirchen. "Wir wollen und werden uns nicht mehr grundsätzlich auseinanderdividieren lassen und können einander auch unsere Befürchtungen und Nöte ehrlich eingestehen", sagte Kurschus am Sonntag in Magdeburg vor der Synode der EKD. Der Vertrauensverlust beider Kirchen führe die römisch-katholische Kirche "in eine viel existenziellere innere Zerreißprobe als die evangelische Kirche", meinte die westfälische Präses. Davon bleibe auch das ökumenische Miteinander nicht unberührt.

EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. –Foto: EKD/Jens Schulze

Als „stabil“ wertet die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, das Verhältnis zwischen den beiden großen Kirchen. „Wir wollen und werden uns nicht mehr grundsätzlich auseinanderdividieren lassen und können einander auch unsere Befürchtungen und Nöte ehrlich eingestehen“, sagte Kurschus am Sonntag in Magdeburg vor der Synode der EKD. Der Vertrauensverlust beider Kirchen führe die römisch-katholische Kirche „in eine viel existenziellere innere Zerreißprobe als die evangelische Kirche“, meinte die westfälische Präses. Davon bleibe auch das ökumenische Miteinander nicht unberührt.

„Ich bewundere als evangelische Christin den Mut, mit der in der katholischen Kirche substanzielle Kernfragen des eigenen Selbstverständnisses diskutiert werden. Da geht es radikal an die Wurzeln“, erklärte Kurschus. Das Bestreben, sich zu öffnen und gleichzeitig katholisch zu bleiben, „führt unsere Schwesterkirche in vielfältige Spannungen“.

Kurschus berichtete auch von einem Austausch einer kleinen Delegation mit dem vatikanischen „Ökumeneminister“ Kardinal Kurt Koch in Rom. Diese Begegnung sei ebenso offen und ehrlich wie ernüchternd gewesen, meinte sie mit Blick auf die kritischen Positionen Roms zum Synodalen Weg in Deutschland und zum Votum des Ökumenischen Arbeitskreises „Gemeinsam am Tisch des Herrn“.

Es müssten aber nicht alle Konflikte gelöst und nicht alle Fragen beantwortet sein, um gemeinsam zu handeln, betonte Kurschus. Manchmal helfe es ungemein, „wenn wir uns zusammen für Dritte einsetzen“. Niemand solle solche „Kooperationsökumene“ kleinreden.

kna