Um die Kirchenkrise in Deutschland zu überwinden, sollten sich die Katholiken nach Meinung von Papst Franziskus auf die Wurzeln ihres Glaubens besinnen.
Awali/Rom – Um die Kirchenkrise in Deutschland zu überwinden, sollten sich die Katholiken nach Meinung von Papst Franziskus auf die Wurzeln ihres Glaubens besinnen. Bei der fliegenden Pressekonferenz auf dem Weg von Bahrain nach Rom sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntagnachmittag, es bestehe auch in Deutschland die Gefahr, den Glaubenssinn des Volkes Gottes aus den Augen zu verlieren.
„Und dann verfallen wir in rein ethische Debatten, in Diskussionen gemäß dem aktuellen Zeitgeist, in kirchenpolitische Diskussionen, in Diskussionen, die nicht aus der Theologie kommen und die nicht den Kern der Theologie treffen“, so Franziskus.
Papst: „Die Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus – von da geht alles aus.“
Man müsse fragen, was der Glaube der einfachen Leute sei. Weiter sagte der Papst: „Wir alle haben eine persönliche Geschichte, woher unser Glaube kommt, und auch die Völker haben eine solche Geschichte. Die muss man wiederfinden!“
In diesem Zusammenhang zitierte der Papst einen Satz von Hölderlin: „Dass dir halte der Mann, was er als Knabe gelobt.“ Die Wurzel des Glaubens sei die ursprüngliche existenzielle Erschütterung durch das Evangelium. „Die Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus – von da geht alles aus. Von da kommt der (…) Impuls, an die Ränder zu gehen, auch an die moralischen Ränder, um den Menschen zu helfen. Aber wenn das alles nicht von der Begegnung mit Jesus Christus ausgeht, wird es zu einem Ethik-Gerede, das sich als Christentum verkleidet.“