Raketenbeschuss erschwert Hilfsaktionen der Kirche in Ukraine

In der südukrainischen Stadt Saporischschja beeinträchtigt derzeit schwerer Raketenbeschuss die Hilfsaktionen der Albertinerbrüder und anderer kirchlicher Institutionen.
München – In der südukrainischen Stadt Saporischschja beeinträchtigt derzeit schwerer Raketenbeschuss die Hilfsaktionen der Albertinerbrüder und anderer kirchlicher Institutionen. Mehrfach sei es in unmittelbarer Nähe der Einrichtungen des Ordens zu schweren Detonationen gekommen, teilte der Generalobere der aus Polen stammenden Kongregation, Bruder Franciszek Grzelka, dem päpstlichen Hilfswerk "Kirche in Not" in München mit. Die Albertinerbrüder betreiben in Saporischschja eine Suppenküche, eine Bäckerei und eine Obdachlosenunterkunft.

Menschen stehen im April 2022 an einer Suppenküche eines Klosters in Lwiw an. –Archivfoto: © KIRCHE IN NOT

In der südukrainischen Stadt Saporischschja beeinträchtigt derzeit schwerer Raketenbeschuss die Hilfsaktionen der Albertinerbrüder und anderer kirchlicher Institutionen. Mehrfach sei es in unmittelbarer Nähe der Einrichtungen des Ordens zu schweren Detonationen gekommen, teilte der Generalobere der aus Polen stammenden Kongregation, Bruder Franciszek Grzelka, dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ in München mit. Die Albertinerbrüder betreiben in Saporischschja eine Suppenküche, eine Bäckerei und eine Obdachlosenunterkunft.

Die Metropole mit rund einer Dreiviertelmillion Einwohner ist laut Mitteilung die sechstgrößte Stadt der Ukraine. In der Nähe ist das größte Atomkraftwerk Europas, das von russischen Truppen besetzt ist. Bruder Franciszek hat nach eigener Auskunft kürzlich einen Hilfstransport nach Saporischschja begleitet. Dabei habe er einen Raketenangriff in der Nähe des Hauses der Ordensgemeinschaft miterlebt: „In der Nacht gab es in dem Viertel, in dem unser Kloster steht, etwa zehn Explosionen. Die Fenster und Wände im Haus bebten.“

Wie sich später herausstellte, sei ein siebenstöckiges Gebäude in unmittelbarer Nähe zerstört worden, heißt es. Mehr als ein Dutzend Zivilisten seien ums Leben gekommen, außerdem habe es etwa 50 Verletzte gegeben. Das Haus der Albertinerbrüder sei bisher verschont geblieben. Auch tagsüber habe es mehrfach Fliegeralarm gegeben, zum Beispiel in dem Stadtviertel, in dem sich die Armenküche des Ordens befinde.

Bei seinem Aufenthalt habe der Generalobere mit seinen Mitbrüdern im Stadtzentrum Hilfsgüter verteilt, berichtete er. Dazu seien etwa 1.300 Menschen gekommen, hauptsächlich Frauen und Kinder. Die Preise in den Geschäften seien stark gestiegen, es gebe nur wenig Arbeit. Außerdem hielten sich viele Binnenflüchtlinge in Saporischschja auf, die aus den von Russland besetzten Gebieten gekommen seien.