Erzbistum Köln prüft arbeitsrechtliche Schritte nach Enthüllung

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki weist den erneuten Vorwurf zurück, er habe eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben. 
Köln –  Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki weist den erneuten Vorwurf zurück, er habe eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben. Nachdem die Staatsanwaltschaft Köln am Mittwoch Ermittlungen in der Sache ankündigte, nahm das Erzbistum Köln Stellung zu den Aussagen einer Mitarbeiterin im "Kölner Stadt-Anzeiger" (KSTA). "Auch dieser erneute Versuch, Kardinal Rainer Maria Woelki eine falsche eidesstattliche Versicherung zu unterstellen, ist unbegründet", so die Erzdiözese.

Der Kölner Dom. Symbolfoto: SatyaPrem/Pixabay

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki weist den erneuten Vorwurf zurück, er habe eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben. Nachdem die Staatsanwaltschaft Köln am Mittwoch Ermittlungen in der Sache ankündigte, nahm das Erzbistum Köln Stellung zu den Aussagen einer Mitarbeiterin im “Kölner Stadt-Anzeiger” (KSTA). “Auch dieser erneute Versuch, Kardinal Rainer Maria Woelki eine falsche eidesstattliche Versicherung zu unterstellen, ist unbegründet”, so die Erzdiözese.

Konkret geht es um die Frage, wann genau Woelki durch das Erzbistum Köln mit dem Fall des früheren “Sternsinger”-Chefs Winfried Pilz befasst wurde. Er selbst erklärte in einem presserechtlichen Verfahren gegen die “Bild”-Zeitung an Eides Statt, dies sei erst in der vierten Juni-Woche 2022 geschehen. Dem widersprach die Assistentin des früheren Personalchefs im Erzbistum im “KSTA”-Interview. Bereits 2015 habe sie eine Liste mit den Namen von 14 Priestern erstellt, denen Missbrauch angelastet wird. Darunter sei auch der Name Pilz gewesen. Ihr Vorgesetzter habe die Liste zu einem Termin mit Woelki mitgenommen.

“Mag sein, dass er sich das Blatt mit Pilz und den anderen 13 Namen nicht angeschaut hat. Aber befasst habe ich ihn damit. Ganz eindeutig”, sagte die Frau, die immer noch für die Kirche tätig ist. Die Erzdiözese argumentierte, die Mitarbeiterin wisse nicht, “ob der Kardinal diese, eine andere oder gar keine Liste gesehen hat, behauptet dieses aber einfach ins Blaue hinein”. Die Erzdiözese warf ihr “weitere Spekulationen” vor und kündigte an, arbeitsrechtliche Schritte zu prüfen.

Bistumssprecher Jürgen Kleikamp erklärte, seinem Eindruck nach solle Woelki vor einem Besuch der deutschen Bischöfe kommende Woche bei Papst Franziskus “von interessierten Kreisen noch einmal mit uralten Geschichten, die längst geklärt sind, an den Pranger gestellt werden”. Franziskus hat über ein von ihm vor Monaten eingefordertes Rücktrittsgesuch Woelkis noch nicht entschieden. Bislang hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Kardinal wegen zu geringen Anfangsverdachts abgelehnt. Nach dem Erscheinen des Interviews änderte sie ihre Meinung.

kna