Papst Franziskus hat den gestorbenen Erzbischof von Zypern, Chrysostomos II. (Dimitriou), als „bewundernswerten Hirten“ gewürdigt.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat den gestorbenen Erzbischof von Zypern, Chrysostomos II. (Dimitriou), als „bewundernswerten Hirten“ gewürdigt. Er sei ein Mensch des Dialogs gewesen, der den Frieden liebte, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Auch habe er versucht, die verschiedenen Teile des Landes zu versöhnen.
Der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Zypern war am Montag im Alter von 81 Jahren in seinem Bischofshaus in Nikosia gestorben. Sein Gesundheitszustand hatte sich in den vergangenen Wochen infolge einer Darmkrebserkrankung stetig verschlechtert. Nach seinem Tod leitet nun Metropolit Georgios von Paphos vorübergehend die orthodoxe Kirche von Zypern, bis ein neues Kirchenoberhaupt gewählt wird.
Beim Papstbesuch auf Zypern im Dezember 2021 hatte der griechisch-orthodoxe Geistliche Franziskus aufgerufen, die Kirche Zyperns zu unterstützen – „für den Schutz und die Achtung unseres kulturellen Erbes und für die Vorherrschaft der unschätzbaren Werte unserer christlichen Kultur, die heute von der Türkei brutal verletzt werden“.
Chrysostomos II. wurde am 10. April 1941 mit dem bürgerlichen Namen Irodotos Dimitriou in Tala nördlich von Paphos geboren. Mit zwölf Jahren trat er in das Mönchskloster Agios Neophytos von Paphos ein. Nach Abschluss seiner theologischen Studien an der Universität Athen wurde er 1972 zum Abt (Hegumen) des Klosters und 1978 zum Bischof von Paphos gewählt. Seit Oktober 2006 war er als Erzbischof von Zypern Oberhaupt der zyprisch-orthodoxen Kirche.
Der für seine in gesellschaftlichen Fragen konservative Haltung bekannte Geistliche galt als scharfer Kritiker des als „Annan-Plan“ bekannten UN-Vorhabens, beide Inselteile wieder zu einem Staat zu vereinigen. Der Plan scheiterte 2004 bei Volksabstimmungen an der Ablehnung der Republik Zypern im Südteil der Insel.
Zuletzt begab sich Chrysostomos II. in Opposition zum Moskauer russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I., dessen Unterstützung für den russischen Angriff auf die Ukraine er stark kritisierte.