In der katholischen Kirche sollte es nach Ansicht des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode weitere Formen priesterlichen Lebens geben.
Osnabrück – In der katholischen Kirche sollte es nach Ansicht des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode weitere Formen priesterlichen Lebens geben. Neben Priestern, die zölibatär leben, halte er verheiratete mit Familie ebenso für sinnvoll wie solche mit einem Zivilberuf, sagte Bode am Sonntag vor Journalisten in Osnabrück. Überall in der Weltkirche zeige sich die „Notwendigkeit differenzierter Formen, Priestertum und Seelsorge zu leben“, sagte er beim Jahrestreffen der katholischen Journalistenschule ifp.
Da der christliche Glaube nicht einzeln, sondern nur gemeinschaftlich gelebt werden könne, braucht er nach Aussage Bodes Kristallisationspunkte. Ein wesentlicher und zentraler Punkt sei die Eucharistie. Sie müsse „durch Erfahrungen in kleinen Gruppen zukunftsfähig gemacht werden“. Das Teilen des Wortes allein genüge nicht.
Während seiner schweren Erkrankung vor vier Jahren, „als Lesen, Schreiben, Sprechen und all das nicht mehr ging“, habe er erfahren, wie stärkend das kleine Stück Brot und darin die Gegenwart Christi seien. Nach seiner schweren OP in Berlin habe ihm etwa Berlins Erzbischof Heiner Koch persönlich täglich die Kommunion gebracht.
Damit die Eucharistie aber Mitte katholischen Lebens bleiben könne, sind laut Bode mehr Priester und andere Umstände der Feier als nur die Messe in der Pfarrei nötig. Priester müssten zudem nicht immer ein akademisches Vollstudium haben, „aber eine gute theologische Ausbildung“ brauche es schon.