Cristina Scuccia (34), als „singende Nonne“ populär gewordene Italienerin, hat ihren Austritt aus dem Ursulinen-Orden bekanntgegeben.
Rom – Cristina Scuccia (34), als „singende Nonne“ populär gewordene Italienerin, hat ihren Austritt aus dem Ursulinen-Orden bekanntgegeben. Sie wolle mit der Musik weitermachen, sagte die Gewinnerin der TV-Castingshow „The Voice Of Italy“ von 2014 in einer Talksendung im italienischen Fernsehen. „Wenn ich zurückblicke, betrachte ich meinen Weg mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit“, erklärte Scuccia. Sie habe in den vergangenen Jahren aber einen inneren Wandel durchlebt. „Ich glaube, dass man Mut haben muss, um auf sein Herz zu hören.“ Die gebürtige Sizilianerin beabsichtigt demnach nicht, ihren Glaubensweg aufzugeben. Sie sei für alles dankbar, was sie bisher erlebt habe.
Scuccia hatte 2014 in der Talentshow des staatlichen italienischen Fernsehens RAI durch ihr unkonventionelles Auftreten in Ordenstracht mit Titeln wie „Girls just want to have fun“ oder „What a feeling“ begeistert. Die Videos ihrer Auftritte wurden auf Youtube millionenfach geklickt. Im November 2014 erschien ihr Debütalbum „Sister Cristina“. Ihr Weg in einen katholischen Frauenorden führte über eine Schauspiel- und Gesangsschule. Sie absolvierte eine Musical-Ausbildung an der „Star Rose Academy“, die der Ursulinen-Orden in Rom unterhält.
Zweijähriges Noviziat verbrachte die „Singende Nonne“ in Brasilien
Angeblich soll sie ihre geistliche Berufung verspürt haben, als sie in einem Musical die Ordensgründerin verkörperte. Ihr zweijähriges Noviziat verbrachte die Sizilianerin in Brasilien. Anschließend legte sie ihre Ordensgelübde ab. Heute lebt „Suor Cristina“ in einer Niederlassung der Ursulinen in Mailand und betreut Kinder. Ihr Auftritt sei lediglich eine andere Form, um die christliche Botschaft zu verbreiten, erklärte die Ordensfrau. „Mein Ziel ist es zu zeigen, dass die Kirche überall und bei allen ist.“
Beworben hatte sich die Sizilianerin für den Gesangswettbewerb nicht. Die Talent-Scouts von „The Voice of Italy“ wurden auf sie aufmerksam durch ein Video von einem ihrer Auftritte beim „Good News Festival“, das von der Italienischen Bischofskonferenz organisiert wird. In der Talentshow selbst überzeugte sie Jury und Publikum mit Titeln wie „Girls Just Want to Have Fun“ von Cyndi Lauper, „Living on a Prayer“ von Bon Jovi oder zuletzt im Halbfinale mit „The Time of My Life“ aus dem Film „Dirty Dancing“. Mit Kylie Minogue trat sie gemeinsam in der Show auf.