Rom – In Rom erörtern Vertreter fast aller Orientalischen Kirchen mit dem Vatikan Fragen der Synodalität, also der innerkirchlichen Beratung, in den Traditionen ihrer Glaubensgemeinschaften.
Rom – In Rom erörtern Vertreter fast aller Orientalischen Kirchen mit dem Vatikan Fragen der Synodalität, also der innerkirchlichen Beratung, in den Traditionen ihrer Glaubensgemeinschaften. Der Kongress, der seit Mittwoch von der Stiftung Pro Oriente und der Papst-Universität Angelicum organisiert wird, ist in den derzeit laufenden synodalen Prozess der katholischen Kirche eingebettet. Von den rund 80 Teilnehmern – Bischöfen, Priestern, Theologen und Laien – gehören zwei Drittel zu nicht-katholischen Kirchen. Man wolle die Stimme der alten Orientalischen Kirchen hören, die stärker synodal geprägt seien als die katholische Kirche, so die Veranstalter. Das Thema der viertägigen Tagung lautet “Auf den Osten hören”.
Der erste Teil der Konferenz befasst sich mit den synodalen Erfahrungen in der Syrisch-Orthodoxen und Assyrischen Kirche des Ostens. Danach geht es um die Traditionen der Kopten, der Äthiopier, der Armenier sowie orientalischer Kirchen in Indien. Zu den Rednern gehören auf katholischer Seite die Kardinäle Kurt Koch vom vatikanischen Ökumene-Dikasterium und Mario Grech, Generalsekretär der Bischofssynode. Prominentester Vertreter der Ostkirchen ist der neue Katholikos-Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens, Mar Awa III., der am Samstag seinen offiziellen Antrittsbesuch bei Papst Franziskus absolvierte. Unter anderem geht es in Workshops um Fragen von Klerus, Ordensleuten, Laien und Frauen.
Bereits Anfang November hatte die in Wien ansässige Pro-Oriente-Stiftung im Angelicum eine ähnliche Konferenz mit Vertretern fast aller orthodoxen Kirchen (der byzantinischen Tradition) ausgerichtet. Diese erste Runde habe die ursprünglichen Erwartungen bei weitem übertroffen, sagte der Generalsekretär der Stiftung, Bernd Mussinghoff, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Neben dem Dialog der Konfessionen (Ökumene) sei es dabei auch zu einem offenen und ehrlichen Austausch unter den Vertretern der verschiedenen orthodoxen Kirchen gekommen. Gefördert wurde das offenbar dadurch, dass ein nicht-orthodoxer Akteur zu dem Treffen eingeladen hatte.