Schuster als Präsident des Zentralrats der Juden bestätigt

Josef Schuster bleibt für weitere vier Jahre Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Frankfurt – Josef Schuster bleibt für weitere vier Jahre Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Das Präsidium des Zentralrats wählte den 68 Jahre alten Arzt aus Würzburg einstimmig auf der Ratsversammlung am Sonntag in Frankfurt. "Dies ist ein Zeichen der Kontinuität für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland", so der Zentralrat. Schuster ist seit 2014 im Amt, als er Dieter Graumann nachfolgte. 2018 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Auch die Vizepräsidenten Mark Dainow (Offenbach) und Abraham Lehrer (Köln) wurden am Sonntag in ihren Ämtern bestätigt.

Präsident Dr. Josef Schuster (Foto: Thomas Lohnes für Zentralrat der Juden)

Josef Schuster bleibt für weitere vier Jahre Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Das Präsidium des Zentralrats wählte den 68 Jahre alten Arzt aus Würzburg einstimmig auf der Ratsversammlung am Sonntag in Frankfurt. “Dies ist ein Zeichen der Kontinuität für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland”, so der Zentralrat. Schuster ist seit 2014 im Amt, als er Dieter Graumann nachfolgte. 2018 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Auch die Vizepräsidenten Mark Dainow (Offenbach) und Abraham Lehrer (Köln) wurden am Sonntag in ihren Ämtern bestätigt.

“In meiner dritten Amtszeit als Präsident möchte ich die positiven Elemente des Judentums in Deutschland stärker in den Vordergrund stellen. Wir wollen nicht immer nur moralischer Mahner sein, sondern Antworten auf die gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit finden und damit auch Begegnungen schaffen und Vorurteile abbauen”, erklärte Schuster nach seiner Wiederwahl.

Im Zentrum dieses Bemühens stehe die Eröffnung der Jüdischen Akademie des Zentralrats in Frankfurt, die für Frühjahr 2024 geplant sei. “Mir geht es auch darum, die Arbeit innerhalb der jüdischen Gemeinschaft stetig weiterzuentwickeln”, betonte Schuster. Er freue sich, dass nach langen Beratungen nun auch eine neue Gerichtsbarkeit für die Gemeinden habe eingeführt werden können.

Schuster trat 1999 in das Präsidium des Zentralrats ein, von 2010 bis 2014 war er Vizepräsident. 1998 übernahm er den Vorsitz der Israelitischen Kultusgemeinde in Würzburg und Unterfranken, 2002 das Amt als Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Schuster ist unter anderem auch Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses.

Geboren wurde er am 20. März 1954 im israelischen Haifa. In der Nazi-Zeit hatte seine Familie, deren Geschichte sich in Unterfranken über mehr als 400 Jahre zurückverfolgen lässt, aus Deutschland fliehen müssen. Als sie Mitte der 1950er Jahre in die Region zurückkehrte, war Schuster zwei Jahre alt. Nach Abitur und Medizinstudium absolvierte er eine Facharztausbildung, 1988 etablierte der verheiratete Vater zweier Kinder eine eigene Praxis als Internist. Er führte sie bis 2020.

Der Zentralrat ist die Spitzenorganisation der jüdischen Gemeinden in Deutschland. Unter seinem Dach sind 23 Landesverbände mit mehr als 100 Gemeinden organisiert. Schuster vertritt den Zentralrat bei Gesprächen mit der Politik, Medien, Verbänden und mit Religionsgemeinschaften. Die Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium und tagt einmal im Jahr. Sie verabschiedet den Haushalt und überwacht die Arbeit des Präsidiums.

Auch in das Präsidium wurden gewählt: Vera Szackamer (München), Daniel Neumann (Darmstadt), Harry Schnabel (Frankfurt), Bianca Nissim (Pforzheim), Barbara Traub (Stuttgart) und Grigory Rabinovich (Bochum).