Das katholische Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ will die Missbrauchsvorwürfe gegen seinen ehemaligen Präsidenten Winfried Pilz untersuchen lassen.
Aachen – Das katholische Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ will die Missbrauchsvorwürfe gegen seinen ehemaligen Präsidenten Winfried Pilz untersuchen lassen. Dafür sei nun eine unabhängige, externe Untersuchung in Auftrag gegeben worden, wie „Die Sternsinger“ am Mittwoch in Aachen mitteilten. Das Team unter Leitung der Kölner Rechtsanwältin Bettina Janssen soll demnach Anfang Januar ihren Dienst aufnehmen. Zunächst seien dafür sechs Monate Zeit eingeplant. Die Ergebnisse sollen anschließend in einem Bericht veröffentlicht werden.
Ende Juni hatte das Erzbistum Köln Missbrauchsvorwürfe gegen den im Jahr 2019 gestorbenen Pilz öffentlich gemacht. Pilz leitete „Die Sternsinger“ von 2000 bis 2010. Von 1972 bis 1989 arbeitete der Autor zahlreicher geistlicher Lieder als Diözesanjugendseelsorger und Rektor der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg in Odenthal bei Köln. Der Fall sei durch die Missbrauchsstudie der Erzdiözese dokumentiert, so „Die Sternsinger“.
Auch das Kindermissionswerk habe inzwischen interne Akten wie Personalunterlagen und Vorstandsakten analysiert sowie Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitenden von Pilz geführt. Aus diesen Maßnahmen hätten sich bislang keine Hinweise auf sexuell missbräuchliches Verhalten von Pilz während seiner Amtszeit als Präsident des Kindermissionswerks ergeben, erklärten „Die Sternsinger“. Die nun in Auftrag gegebene externe Untersuchung solle weitere Transparenz schaffen und den Zeitraum von zehn Jahren, in denen Pilz Präsident war, mit unabhängigem und professionellem Blick durchleuchten.