Deutsche Umwelthilfe sieht Trend zum Aus für Silvester-Böllern

Die Deutsche Umwelthilfe sieht einen gesellschaftlichen Trend für ein Ende von Silvester-Feuerwerk.

Die Deutsche Umwelthilfe sieht einen gesellschaftlichen Trend für ein Ende von Silvester-Feuerwerk. 17 von 61 Handelsunternehmen in Deutschland gaben bei einer Umfrage an, Pyrotechnik aus ihrem Sortiment verbannen zu wollen, wie die Organisation am Donnerstag mitteilte. 2019 seien es nur elf Unternehmen gewesen. Dabei gelte in diesem Jahr erstmals seit 2020 kein Verkaufsverbot, so die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Auch die neuesten Importzahlen, die seit Pandemie-Beginn um rund 80 Prozent auf ein historisches Tief gesunken seien, sprechen demnach für einen Trend „weg von der archaischen Silvester-Böllerei“.

Weiter verweist die Organisation auf eine repräsentative Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg, wonach sich 53 Prozent der Bevölkerung für ein Verbot der Silvester-Böllerei aussprechen. Verbotszonen in allen Großstädten befürworteten 71 Prozent, so eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey.

Die DUH fordert ein endgültiges Aus für Silvester-Böllerei und ruft Bürgerinnen und Bürger auf, einen offenen Brief an Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zu unterzeichnen. Dies wäre eine Maßnahme zum Wohl von Menschen, Tieren und Umwelt. Auch die Kirchen in Deutschland rufen traditionell dazu auf, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten und das eingesparte Geld für Bedürftige zu spenden.

Trotz der positiven Tendenz bei der Händlerumfrage der Umwelthilfe gebe es „aber noch lange keine Entwarnung“. 39 Unternehmen, Discounter wie Aldi oder Lidl, hielten entgegen aller Warnungen von Ärztevertretern, der Polizei sowie Umwelt- und Tierschutzorganisationen am Verkauf von Pyrotechnik fest. Feuerwerksraketen und Böller auf Basis von Schwarzpulver führten regelmäßig zur jeweils höchsten Luftbelastung des Jahres, hieß es. Sie schädigten Millionen Haus- und Wildtiere, verschmutzten die Umwelt mit tausenden Tonnen Müll und führen zu tausenden teils lebensbedrohlichen Verletzungen bis hin zu Todesfällen.

Die Umwelthilfe fordert in einem von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstützten Verbändebündnis ein endgültiges Verkaufsverbot von Silvesterkrachern und Feuerwerksraketen sowie ein bundesweites Anwendungsverbot. Dies ließe sich laut dem Bündnis mit zwei Kürzungen in der ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz durch das Bundesinnenministerium einfach umsetzen.

kna