Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hält ein Weiter-So in der katholischen Kirche in Deutschland für „völlig undenkbar“.
Köln – Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hält ein Weiter-So in der katholischen Kirche in Deutschland für „völlig undenkbar“. Man ringe um die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland und versuche ernsthaft, die grundsätzlichen Fragen im Sinne einer anderen, besseren und offeneren Kirche entschieden voranzutreiben, sagte sie am Freitag im Deutschlandfunk. Beispielhaft verwies sie auf die Rolle von Frauen in der Kirche.
Stetter-Karp nannte den Vorwurf, die Missbrauchsfälle würden für die Reformdebatte instrumentalisiert, sehr befremdlich. „Das ist schon ein starkes Stück“, so die ZdK-Präsidentin wörtlich. Die Schmerzensgeldklage eines Betroffenen in Köln wertete Stetter-Karp als einen Einschnitt. Sollte es in diesem Verfahren tatsächlich zu Entschädigungen in sechsstelliger Höhe kommen, wäre dies sicher eine Erschütterung „der besonderen Art“.
Grundsätzlich sprach sich die Präsidentin des höchsten repräsentativen Gremiums der katholischen Laien in Deutschland für ein stärkeres Eingreifen des Staates bei der Aufarbeitung von Missbrauch aus. Die Deutsche Bischofskonferenz habe Schritte in die richtige Richtung gemacht, aber immer noch fehle es in den 27 Bistümern an einheitlichen Standards. Um dies zu garantieren, seien gesetzliche Regelungen vonnöten. – Derzeit tagt die Vollversammlung des ZdK in Berlin. Das Treffen endet am Samstag.