Nach einem geplanten Anschlag auf ein katholisches Gymnasium in Essen muss sich ein 17-Jährige ab heute vor Gericht verantworten.
Essen/Düsseldorf – Nach einem geplanten Anschlag auf ein katholisches Gymnasium in Essen muss sich ein 17-Jährige heute vor Gericht verantworten. Der Prozess wird als Jugendstrafverfahren an diesem Freitag beginnen und voraussichtlich weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat zehn Verhandlungstage vorgesehen.
Die Bundesanwaltschaft hatte den Schüler aus Essen wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt. Der Jugendliche habe einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf ein katholisches Gymnasium in Essen geplant, das er besuchte. „Dabei sollten Lehrer und eine größere Anzahl von Schülern getötet werden“, hieß es. Die Polizei nahm den 16-Jährigen am 12. Mai, also einen Tag vor dem geplanten Anschlag, fest und vereitelte so vermutlich die Tat.
Der Angeschuldigte soll der Mitteilung zufolge Rohrbomben angeschafft und sich im Darknet, einem versteckten Teil des Internets, über deren Zusammenbau informiert haben. Er habe zudem über Messer, Schlagringe, Macheten, Armbrüste, dazugehörige Pfeile sowie Luftdruck- und Schreckschusswaffen verfügt. Der Jugendliche sei auch wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie wegen Terrorismusfinanzierung angeklagt.
Der Schüler befindet sich in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen wegen der Bedeutung des Falles an sich gezogen und nun Anklage vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf erhoben. Sein Mandant werde geständig sein, kündigte Verteidiger Andreas Wieser im Vorfeld der Verhandlung an.