Franziskus: Solidarität ist wichtigste Lektion aus Corona-Krise

Papst Franziskus fordert von der Menschheit ein Lernen und Konsequenzen aus der Corona-Pandemie. Als wichtigste Lektion der durch das Virus ausgelösten weltweiten Krise sieht der Papst die Erkenntnis, „dass wir alle einander brauchen“.
Vatikanstadt – Papst Franziskus fordert von der Menschheit ein Lernen und Konsequenzen aus der Corona-Pandemie. Als wichtigste Lektion der durch das Virus ausgelösten weltweiten Krise sieht der Papst die Erkenntnis, „dass wir alle einander brauchen und dass unser größter, wenn auch zerbrechlichster Schatz die menschliche Geschwisterlichkeit als Kinder Gottes sei. Niemand könne sich allein retten.

Papst Franziskus –Foto: © Palinchak | Dreamstime.com

Papst Franziskus fordert von der Menschheit ein Lernen und Konsequenzen aus der Corona-Pandemie. Als wichtigste Lektion der durch das Virus ausgelösten weltweiten Krise sieht der Papst die Erkenntnis, „dass wir alle einander brauchen und dass unser größter, wenn auch zerbrechlichster Schatz die menschliche Geschwisterlichkeit als Kinder Gottes sei. Niemand könne sich allein retten.

In seiner am Freitag vorgestellten Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag (1. Januar) erklärt der Papst, die Jahre der Pandemie-Krise hätten gezeigt, dass „das Vertrauen in den Fortschritt, in die Technologie und in die Effekte der Globalisierung übertrieben gewesen“ sei. Sie habe sich „in eine individualistische und götzendienerische Vergiftung“ verwandelt, die Gerechtigkeit, Eintracht und Frieden verhindere. Daher seien nun alle Völker eingeladen, das Wort „gemeinsam“ wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Weiter heißt es in der Botschaft des Papstes: „Nur in Geschwisterlichkeit und Solidarität sind wir in der Lage, Frieden zu schaffen, Gerechtigkeit zu gewährleisten und die schmerzlichsten Ereignisse zu überwinden.“ Die wirksamsten Antworten auf die Pandemie seien jene gewesen, bei denen sich „gesellschaftliche Gruppen, öffentliche und private Institutionen und internationale Organisationen zusammenschlossen und Partikularinteressen beiseiteließen, um die Herausforderung zu meistern“. Nur ein Friede, der „aus geschwisterlicher und uneigennütziger Liebe entsteht“, könne persönliche, gesellschaftliche und weltweite Krisen zu überwinden helfen.

In seiner Botschaft geht der Papst auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein. Dieser Krieg sei „zusammen mit all den anderen Konflikten rund um den Globus eine Niederlage für die ganze Menschheit und nicht nur für die direkt beteiligten Parteien“. Während man für Covid-19 einen Impfstoff gefunden habe, sei gegen Krieg noch keine geeignete Lösung gefunden, so der Papst. Das „Virus des Kriegs“ sei schwieriger zu besiegen als jene, die den menschlichen Organismus befallen; denn er komme nicht von außen, sondern „aus dem Inneren des menschlichen Herzens, das durch die Sünde verdorben“ sei.

Als Konsequenz ruft der Papst die Menschen auf, sich „für die Heilung unserer Gesellschaft und unseres Planeten einzusetzen und die Grundlagen für eine gerechtere und friedlichere Welt zu schaffen“, zum Gemeinwohl, das „wirklich alle einschließt“. Die vielen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Krisen der Gegenwart seien „alle miteinander verbunden“, und jene Probleme, die wir isoliert betrachten, seien „in Wirklichkeit die Ursache oder die Folge der anderen“.

Konkret fordert der Papst Einsatz für eine umfassende Gesundheitsversorgung und für Frieden. Konflikte und Kriege verursachten fortwährend nur Opfer und Armut. Völker und Nationen müssten gemeinsam wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel treffen, Ungleichheit bekämpfen und „Nahrung und menschenwürdige Arbeit für alle sicherstellen“. Die katholische Kirche begeht seit 1968 alljährlich den 1. Januar als „Weltfriedenstag“. Zu diesem Anlass veröffentlicht der Papst einige Wochen vorher eine Botschaft, die den Oberhäuptern aller Staaten übermittelt wird, mit denen der Heilige Stuhl Beziehungen unterhält.

kna