Hilfswerk prangert verstärkte Christenverfolgung an

Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat angesichts der Diskussion um Menschenrechte rund um die Fußballweltmeisterschaft die Frage der Religionsfreiheit vermisst.
München – Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat angesichts der Diskussion um Menschenrechte rund um die Fußballweltmeisterschaft die Frage der Religionsfreiheit vermisst. "Kaum ein Wort fiel darüber, dass religiöse Minderheiten wie Christen auf der arabischen Halbinsel ihren Glauben nur sehr eingeschränkt oder gar nicht leben dürfen", erklärte Geschäftsführer Florian Ripka am Montag in München. Muslimischen Einwohnern sei es nicht erlaubt, zum Christentum oder einer anderen Religion zu wechseln. "Auch das wäre eine Armbinde wert gewesen", so Ripka. - Am 26. Dezember findet der Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen statt.

Ein Ordensmann mit Betroffenen der Flut in Pakistan. –Foto: © Kirche in Not

Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat angesichts der Diskussion um Menschenrechte rund um die Fußballweltmeisterschaft die Frage der Religionsfreiheit vermisst. „Kaum ein Wort fiel darüber, dass religiöse Minderheiten wie Christen auf der arabischen Halbinsel ihren Glauben nur sehr eingeschränkt oder gar nicht leben dürfen“, erklärte Geschäftsführer Florian Ripka am Montag in München. Muslimischen Einwohnern sei es nicht erlaubt, zum Christentum oder einer anderen Religion zu wechseln. „Auch das wäre eine Armbinde wert gewesen“, so Ripka. – Am 26. Dezember findet der Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen statt.

Vor allem in einigen Ländern Afrikas sei eine massive Christenverfolgung festzustellen, hielt der Geschäftsführer fest. So würden in Nigeria, Burkina Faso oder Mosambik Menschen, die eine fundamentalistische Auslegung des Islam nicht befolgten, von Dschihadisten mit dem Tode bedroht oder sogar umgebracht. Der Terror treffe alle, Christen aber in hohem Maße, da sie wegen ihrer Werte und Lebensweise als besonders verhasste Gruppe gälten. In vielen Ländern seien Entführungen und Morde an Priestern und Ordensleuten an der Tagesordnung. Dabei erinnerte Ripka an den Ende November in Mali verschleppten deutschen Missionar Pater Hans-Joachim Lohre.

Auch in einigen Ländern Asiens würden Christen diskriminiert, sagte Ripka. So hätten Projektpartner in Pakistan berichtet, dass Christen bei der Verteilung von Hilfsgütern nach der verheerenden Flut im Sommer benachteiligt worden seien. In Indien wiederum mache die Ausbreitung des Hindu-Nationalismus und in China die aggressive Überwachungspolitik des Staats Christen wie anderen religiösen Gruppierungen das Leben schwer.

In Ländern mit mehrheitlich christlicher Bevölkerung stellte „Kirche in Not“ aber ebenso Repressalien gegen diese fest. Ein drastisches Beispiel sei Nicaragua. Dort schikaniere das sozialistische Regime die Kirche, weil sie sich auf die Seite der Menschen gestellt habe, die Veränderungen wollten. Regelmäßig würden dort Gotteshäuser geschändet und die Arbeit der Kirche behindert. Über 100 Nichtregierungsorganisationen seien aus dem Land ausgewiesen worden.

Dennoch sieht der Geschäftsführer des Hilfswerk auch „zarte Signale der Hoffnung“. So habe beim Besuch von Papst Franziskus in Bahrain am Persischen Golf beim Gottesdienst eine Gruppe Katholiken aus Saudi-Arabien teilnehmen können. Für April 2023 kündigte Ripka eine Neuauflage der Dokumentation „Religionsfreiheit weltweit“ an. Diese nehme die Menschenrechtslage in nahezu allen Ländern der Welt unter die Lupe.