Papst Franziskus sieht die Aufräumarbeiten bei den Vatikanfinanzen als einen Erfolg seines Pontifikats.
Rom – Papst Franziskus sieht die Aufräumarbeiten bei den Vatikanfinanzen als einen Erfolg seines Pontifikats. In einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender Tele5 sagte der Papst: „Eine Sache, die sehr sichtbar ist, auch wenn sie nicht die wichtigste sein mag, sind saubere Finanzen. Man muss vermeiden, dass es da schlimme Dinge gibt.“ Das Interview wurde am Sonntagabend ausgestrahlt.
Der Papst dankte den Kardinälen, die ihm in den vergangenen Jahren bei diesen Arbeiten halfen. Namentlich erwähnte er den australischen Kardinal George Pell; er habe die Notwendigkeit zum Handeln auf diesem Gebiet klar gesehen und damit angefangen. Pell habe den Plan entwickelt, um auf diesem Feld voranzukommen. „Er ist ein Großer und wir verdanken ihm viel“, sagte Franziskus.
Pell, der im Vatikan zu den Konservativen gezählt wird, war von 2014 bis 2019 Koordinator des Wirtschaftsrates im Vatikan. Seine Bemühungen, mehr Transparenz und Sauberkeit in die Vatikanfinanzen zu bringen, brachten ihn immer wieder in Konflikt mit den alten Strukturen und Gewohnheiten von Verantwortlichen im Vatikan. Einer von ihnen ist der italienische Kardinal Angelo Becciu, der sich inzwischen wegen des Vorwurfs der Untreue und Unterschlagung vor einem vatikanischen Gericht verantworten muss.
Heute seien die Institutionen, die Finanzen und Wirtschaft des Heiligen Stuhls überwachen, stark, sagte der Papst weiter. Damit habe er eine Aufgabe erfüllt, die 2013 von den Kardinälen vor seiner Wahl zum Papst gefordert worden sei.
Noch wichtiger als saubere Finanzen sei aber ein missionarischer Geist, betonte Franziskus. Es genüge nicht, gut organisierte und funktionierende kirchliche Institutionen zu haben, wenn es an der Verkündigung der Botschaft und am Gebet fehle. Dies gelte für den Vatikan, aber auch für Bistümer und Pfarreien.