Gut drei Monate nach ihrer ersten Probe hatten die 33 Mädchenstimmen der Regensburger Domspatzen am Sonntag ihren ersten öffentlichen Auftritt.
Regensburg – In Regensburg fand am Sonntag die Premiere des Domspatzen-Mädchenchores statt. Auswendig und a cappella intonierten die jungen Sängerinnen bei einer Messe im Regensburger Dom die polyphone „Missa sine nomine“ des italienischen Komponisten Claudio Casciolini (1679-1760) und ein zeitgenössisches „Ave Maria“ aus der Feder von Zoltan Kodaly (1882-1967). Die lateinische Motette „Veni Domine“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) gestaltete der Chor gemeinsam mit Domorganist Franz Josef Stoiber.
Chorleiterin Elena Suczies äußerte sich nach der von Applaus begleiteten Premiere erleichtert. Obwohl manche Mädchen gesundheitlich angeschlagen gewesen seien, habe sich keines den ersten Auftritt entgehen lassen, sagte sie. Domkapellmeister Christian Heiß zollte dem Chor und seiner Leiterin Respekt: „Sie haben das schön gemacht“ und beim Repertoire „gleich ins obere Regal gegriffen“. Bei einem Abendgottesdienst in der Nürnberger Frauenkirche war der Mädchenchor gleich noch ein zweites Mal gefordert.
Im September wurde der Mädchenchor am Regensburger Dom eingerichtet; eine Revolution in der über 1.000-jährigen Geschichte der international renommierten Domspatzen, die bis dahin nur Jungen offenstanden. Ein gemischtgeschlechtlicher Chor ist laut Heiß aber grundsätzlich nicht vorgesehen.