Die Bundesregierung wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung das Projekt Quantara weiter finanzieren.
Bonn – Die Bundesregierung wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung das Projekt Quantara weiter finanzieren. Das drohende Aus für das Islamportal ist damit nun doch abgewendet worden. Das Portal wird aber nicht mehr unter dem Dach der Deutschen Welle bestückt, wie das Auswärtige Amt auf Anfrage bestätigte. Ab Juli nächsten Jahres übernehme das Institut für Auslandsbeziehungen (Ifa) qantara.de.
Die Finanzierung von 380.000 Euro gehe zur Hälfte an den deutschen Auslandssender und zur Hälfte ans Ifa. „Ich glaube, Qantara wird vom Ifa mit Liebe und Elan gemacht werden“, sagte der Abteilungsleiter für auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Ralf Beste, der „Süddeutschen Zeitung“.
Im September war bekannt geworden, dass das Auswärtige Amt die Gelder für Qantara kürzen wollte. Es folgten Proteste gegen ein drohendes Aus des Islamportals. Qantara (arabisch für „Brücke“) habe sich seit 2003 als feste Größe im Kulturdialog mit der islamischen Welt etabliert. Das Auswärtige Amt überdachte daraufhin noch mal seine Haushaltsentscheidung und suchte in den vergangenen Monaten nach einer Lösung, um das Projekt weiterzuführen.
Qantara hat laut Deutscher Welle mehr als eine Million Follower auf Facebook, die Webseite registriere täglich etwa 10.000 Zugriffe, und der Newsletter habe 20.000 Abonnenten. Der deutsche Auslandssender erklärte im September, er sei vor rund 20 Jahren aufgrund des Zugriffs auf geeignete Autoren in den Kulturräumen Europa und Naher Osten für die Umsetzung des Projektes ausgewählt worden.