Osnabrück – Die milliardenschweren Entlastungspakete der Regierung erreichen nach Einschätzung der Caritas viele Menschen in der aktuellen Krise nicht mehr.
Osnabrück – Die milliardenschweren Entlastungspakete der Regierung erreichen nach Einschätzung der Caritas viele Menschen in der aktuellen Krise nicht mehr. Die Maßnahmen würden nicht „automatisch von allen verstanden“, sagte die Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, im Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Für manchen klinge das Wort „Gaspreisbremse“ fast ebenso bedrohlich wie „Energiepreissteigerung“; nur eine weitere komplizierte Vokabel.
Die Caritas-Präsidentin fordert die Regierung auf, mehr zu erklären, um den Menschen Zuversicht zu geben. Viele seien mit der Bewältigung des Alltags so in Anspruch genommen, dass ihnen „Zeit und Kraft fehlen“, sich nebenher mit politischen Begriffen zu beschäftigen.
Sie bräuchten vor Ort Berater und Vermittler auf ihrer Suche nach Hilfe; etwa professionelle Heizkosten-Lotsen in den Schuldnerberatungsstellen oder geschulte Freiwillige. Welskop-Deffaa kritisiert, Anträge auf Finanzhilfe seien zu kompliziert. Viele Menschen bemühten sich derzeit um Wohngeld, scheiterten aber am Antrag.