Sozialpfarrer: Beim Schenken keine Gegenleistung erwarten

Beim Schenken darf es nach Ansicht des Kölner Sozialpfarrers Franz Meurer nicht um Gegenleistungen gehen oder zu Abhängigkeiten kommen.
Köln – Beim Schenken darf es nach Ansicht des Kölner Sozialpfarrers Franz Meurer nicht um Gegenleistungen gehen oder zu Abhängigkeiten kommen. Mancherorts werde erwartet, dass gerade Kinder aus armen Familien sich für Geschenkaktionen dankbar zeigen müssten, sagte er dem Kölner Online-Portal domradio.de am Dienstag. "Ich sage mal ganz brutal: Das ist Prostitution. Die Armen müssen sich prostituieren, um überhaupt von den Reichen beschenkt zu werden."

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Beim Schenken darf es nach Ansicht des Kölner Sozialpfarrers Franz Meurer nicht um Gegenleistungen gehen oder zu Abhängigkeiten kommen. Mancherorts werde erwartet, dass gerade Kinder aus armen Familien sich für Geschenkaktionen dankbar zeigen müssten, sagte er dem Kölner Online-Portal domradio.de am Dienstag. „Ich sage mal ganz brutal: Das ist Prostitution. Die Armen müssen sich prostituieren, um überhaupt von den Reichen beschenkt zu werden.“

Zugleich warb Meurer dafür, Familien mehr längerfristig zu unterstützen. Kindern könnte nichts Besseres passieren als eine Familie, die „sauber“ funktioniere. „So war das doch auch bei Maria und Joseph. Die waren direkt Flüchtlinge in Ägypten. Hätten die nicht zusammengehalten, wäre Joseph dem Suff verfallen. Da bin ich fest davon überzeugt“, sagte der Geistliche.

Geschenke-Spenden gebe es in seiner Gemeinde genug, führte der Pfarrer aus. Es fehlten Menschen, die anpacken. „Wir brauchen Leute, die Fahrräder reparieren“, sagte er.

kna