Kirche ruft zu Solidarität mit verfolgten Christen auf

Am Zweiten Weihnachtstag hat die Kirche an verfolgte Christinnen und Christen weltweit erinnert und zu Solidarität aufgerufen.
Bonn – Am Zweiten Weihnachtstag hat die Kirche an verfolgte Christinnen und Christen weltweit erinnert und zu Solidarität aufgerufen. "Auch heute gibt es viele, die ihr Leben riskieren, um ihren Glauben zu bezeugen", sagte Papst Franziskus beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er rief die Gläubigen auf, "für diese verfolgten Brüder und Schwestern" zu beten".

Bischof Bertram Meier (Foto: pba)

Am Zweiten Weihnachtstag hat die Kirche an verfolgte Christinnen und Christen weltweit erinnert und zu Solidarität aufgerufen. „Auch heute gibt es viele, die ihr Leben riskieren, um ihren Glauben zu bezeugen“, sagte Papst Franziskus beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er rief die Gläubigen auf, „für diese verfolgten Brüder und Schwestern“ zu beten“.

Aus Sicht des deutschen Bischofs Bertram Meier ist Religionsfreiheit das „Herz aller Menschenrechte“. Um sie zu bewahren, seien Netzwerke vor allem mit der Politik nötig, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz im Interview des Kölner Internetportals domradio.de. Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio Aachen, Dirk Bingener, rief in einem Gastbeitrag für das Portal katholisch.de dazu auf, das Thema Religionsfreiheit nicht Rechtspopulisten zu überlassen.

Am Zweiten Weihnachtstag ruft die Kirche traditionell zu Hilfe für verfolgte Christinnen und Christen auf. In Gottesdiensten soll insbesondere jener Menschen gedacht werden, die Opfer von Ausgrenzung und Unterdrückung sind. Am diesem Tag feiert die Kirche das Fest des heiligen Stephanus, der als erster Märtyrer des Christentums gilt.

Bischof Meier betonte, dass Christinnen und Christen in unterschiedlichen Teilen der Welt Diskriminierung, Ausgrenzung, Verfolgung und Bedrängnis ausgesetzt seien. Für Menschen sei es auch gefährlich, vom Islam zum Christentum überzutreten. Christen seien weltweit die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft, so der Augsburger Bischof; das solle Leiden anderer Gruppierungen und Religionen nicht relativieren.

Religionsfreiheit sei nicht nur ein Schutzrecht für bestimmte Religionen, etwa für Christen. „Im Gegenteil, in dieser Logik universaler Freiheitsrechte gilt unser Engagement der Glaubens- und Gewissensfreiheit für alle Menschen“, so Meier.

Bingener schreibt in seinem Gastbeitrag, rechtspopulistischen Bewegungen gehe es nicht primär um Hilfe für Betroffene. Vielmehr nutzten sie das Thema aus, um antiislamische Ressentiments zu schüren, indem sie für Christenverfolgung „den Islam“ verantwortlich machten. Das führe auch zu Gegenreaktionen in muslimischen Ländern.

Eine rechtspopulistische Vereinnahmung und Instrumentalisierung christlicher Themen sei aber nicht die alleinige Ursache für ein „Fremdeln“ weiter Teile von Politik und Zivilgesellschaft mit Religion, so Bingener. Sie mache es freilich schwieriger für einen echten Einsatz für Religionsfreiheit, sich zu positionieren und Gehör zu finden.

Die katholische Kirche müsse sich für volle Religionsfreiheit einsetzen und ihre Verletzungen kritisieren, fordert der Geistliche. Wo immer möglich, müssten sich kirchliche Akteure gemeinsam mit Zivilgesellschaft und Politik gegen eine „rechtspopulistische Vereinnahmung von Religion“ stemmen.

Von Leticia Witte (KNA)