Theologin Raming: „Degradierung der Frauen“ in Kirche ist Sünde

Die Theologin und Publizistin Ida Raming (90) will weiter für die vollständige Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der katholischen Kirche kämpfen.
Köln – Die Theologin und Publizistin Ida Raming (90) will weiter für die vollständige Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der katholischen Kirche kämpfen. "Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich glaube an die Aussage: Wahrheit wird siegen, nicht die Lüge", sagte sie im Deutschlandfunk (Dienstag). Unter Lüge verstehe sie die "Degradierung der Frauen" sowie den Anspruch, "unverschämt das Wesen der Frau zu beschreiben mit diesen Worten: 'Gleichwertig, aber andersartig'."

Symbolfoto: Pascal Ohlmann/pixabay

Die Theologin und Publizistin Ida Raming (90) will weiter für die vollständige Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der katholischen Kirche kämpfen. “Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich glaube an die Aussage: Wahrheit wird siegen, nicht die Lüge”, sagte sie im Deutschlandfunk (Dienstag). Unter Lüge verstehe sie die “Degradierung der Frauen” sowie den Anspruch, “unverschämt das Wesen der Frau zu beschreiben mit diesen Worten: ‘Gleichwertig, aber andersartig’.”

Raming ist eine von sieben Frauen, die sich im Juni 2002 auf einem Donauschiff verbotenerweise zur katholischen Priesterin weihen ließen. Dafür wurden sie vom Vatikan mit der schwersten Kirchenstrafe belegt, mit der Exkommunikation, also dem Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft.

Im Deutschlandfunk erklärte die Theologin, sie wolle keinesfalls aufhören mit ihrem Kampf für die Priesterweihe von Frauen: “Wir bleiben dabei. Wir sind ein Stachel im Fleisch dieser Kirche, der notwendig ist, der immer sticht und sticht und so, denn die müssen ja mal aufwachen.”

Alle sieben Frauen von damals hätten ihren Schritt trotz entsprechender Aufrufe aus dem Vatikan nie bereut, fügte die 90-Jährige hinzu: “Das sage ich mit Stolz.” Sie sei zwar exkommuniziert, aber weiterhin “zahlendes Mitglied” der römisch-katholischen Kirche. Damit sage sie ja nicht, die Kirche mache alles richtig, aber “ich gehöre nun mal dazu, und ich trete auch nicht aus, weil wir protestieren ja innerhalb dieser Kirche”.

Inzwischen sehe sie in dieser Kirche mehr Verbündete denn je – etwa unter bekannten Ordensfrauen wie Philippa Rath und Katharina Ganz. Das Problem sei vor allem an der Spitze der Kirche zu finden: “Ein großes Verbrechen ist, dass die Männer im Vatikan dem Heiligen Geist vorschreiben wollen, wen Gottes Geist berufen hat. Sie machen unendliche Fehler.” Sie könnten nicht behaupten, dass dies alles von Gott so gewollt sei, so Raming weiter: “Die Männer üben Macht über die Frauen aus, und das ist Sünde.”

kna