Die Kölner Jecken starten dieser Tage in die heiße Phase der Karnevalssession unter dem Motto „200 Jahre Kölner Karneval: Ov krüzz oder quer“.
Köln – Die Kölner Jecken starten dieser Tage in die heiße Phase der Karnevalssession unter dem Motto „200 Jahre Kölner Karneval: Ov krüzz oder quer“. Am Freitagabend wird im Gürzenich das Dreigestirn proklamiert, die Regenten des Kölner Karnevals. Der als Karnevalsfan bekannte Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist zu der Veranstaltung laut Festkomitee nicht eingeladen. Stattdessen nehmen wie bereits in den vergangenen Jahren der katholische Stadtdechant Robert Kleine und der evangelische Superintendent Bernhard Seiger an der Feier teil.
Die Prinzenproklamation gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen des Kölner Karnevals. Aus terminlichen Gründen hätten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sowie die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) und der Chef der NRW-Staatskanzlei, Nathanael Liminski, ihre Teilnahme abgesagt, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag).
Bereits am Mittwochabend holten sich die Karnevalisten den Segen beim traditionellen Gottesdienst im Kölner Dom ab. „Auch in den dunkelsten Zeiten und gerade in ihnen ließen sich die Kölnerinnen und Kölner das Lachen nicht verbieten“, sagte Kleine dort bei seiner Ansprache. Es sei in der DNA der Kölner, auch in Krisenzeiten nicht vom Karneval zu lassen. „Bleiben wir hier in Köln auch und gerade im Karneval solidarisch, empathisch und sozial, versuchen wir miteinander Krisen zu überwinden und bleiben wir trotz allem lebensfroh und zuversichtlich. Das hat doch schon 200 Jahre verdammt gut geklappt.“
Das Sessionsmotto zum Jubiläum geht auf ein Lied von 1905 zurück, das aus der Feder des Komponisten und Dichters Emil Jülich stammt. Es erinnert laut Festkomitee an die „unglaubliche Kraft des Karnevals“. Das bunte Treiben baue Brücken und bringe Menschen zusammen. Das kölsche „ov krüzz oder quer“ bedeutet auf Hochdeutsch „ob kreuz oder quer“.
Dem 1823 gegründeten Festkomitee, so etwas wie die „oberste Karnevalsbehörde“ in der Domstadt, gehören den Angaben zufolge mittlerweile 140 Karnevalsgesellschaften an.
