Im Dünensand des Negev haben israelische Archäologen acht zwischen 4.000 und 7.500 Jahre alte Straußeneier entdeckt.
Im Dünensand des Negev haben israelische Archäologen acht zwischen 4.000 und 7.500 Jahre alte Straußeneier entdeckt. – Symbolfoto: Microgen | Dreamstime.com
Jerusalem – Im Dünensand des Negev haben israelische Archäologen acht zwischen 4.000 und 7.500 Jahre alte Straußeneier entdeckt. Bei Sondierungen für ein landwirtschaftliches Terrain bei Nitzana – wenige Kilometer vor der ägyptischen Sinai-Grenze entfernt – stieß die israelische Antikenbehörde auf einen 200 Meter großen Lagerplatz mit einer Feuerstelle, der seit prähistorischer Zeit von Wüstennomaden genutzt worden sei.
Von dem „seltenen und faszinierenden Fund“, bei dem auch Feuerstein- und Steinwerkzeuge, Tonscherben und verbrannte Steine gefunden wurden, erwarte man sich wichtige Erkenntnisse über Leben und Wanderwege der Nomaden, so Behördenleiter Eli Escuzido.
Strauße seien in der Gegend von prähistorischer Zeit bis zu ihrem Aussterben in freier Wildbahn im 19. Jahrhundert weit verbreitet gewesen, so die Mitteilung. Straußeneier habe man in archäologischen Stätten aus mehreren Epochen gefunden. Sie seien als Luxusartikel, als Wasserflaschen und natürlich als Nahrungsquelle genutzt worden. Immerhin habe ein Straußenei den Nährwert von etwa 25 Hühnereiern. Bislang seien jedoch keine Straußenknochen gefunden worden, was darauf hindeute, dass die Riesenvögel nicht gejagt, sondern nur ihre Eier gesammelt wurden.
Der Fund an der Feuerstelle von Nitzana lässt laut der Antikenbehörde darauf schließen, dass die großen Eier zusammengetragen und über der Glut zubereitet wurden. Sie waren bereits zerkleinert worden, blieben aber unter den Dünensand im trockenen Klima gut erhalten. „Nach der Ausgrabung werden wir die Eier wie ein Puzzle rekonstruieren. Das kann uns verraten, wofür sie verwendet wurden. Für mich ist jede Eierschale Gold wert“, so ein Archäologe.
Der Fundort Nitzana liegt unweit der in der Bibel mehrfach erwähnten Oase Kadesch Barnea, die wegen ihres Wasserreichtums eine wichtige Etappe auf dem Zug der Israeliten von Ägypten nach Kanaan war. Von hier aus sandte Mose Kundschafter aus, die das Gelobte Land erforschen sollten.
