Bündnis drängt auf Agrar- und Ernährungswende

Mehr Klimaschutz, mehr gesunde Lebensmittel: Ein breites Bündnis von Sozial-, Umweltschutz- und Bauernorganisationen hat eine Wende hin zu ökologischer Landwirtschaft gefordert.
Bündnis drängt auf Agrar- und Ernährungswende

Symbolbild von David Mark auf Pixabay

Mehr Klimaschutz, mehr gesunde Lebensmittel: Ein breites Bündnis von Sozial-, Umweltschutz- und Bauernorganisationen hat eine Wende hin zu ökologischer Landwirtschaft gefordert. Ansonsten werde auch die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad nicht möglich sein, betonte die Sprecherin der Initiative „Wir-haben-es-statt“, Inka Lange, am Montag in Berlin.

Lange beklagte, dass weltweit 800 Millionen Menschen hungerten, obgleich es hinreichend Nahrungsmittel gebe. Aus sozialen Gründen könnten sich aber selbst in Deutschland viele Menschen nicht gesund ernähren. Die Initiative rief zum Auftakt der weltgrößten Agrarmesse „Grüne Woche“ zu einer Großdemonstration am Samstag im Berliner Regierungsviertel auf. An dem Bündnis beteiligen sich 60 Organisationen, darunter die kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt.

Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Georg Janßen, beklagte ein „dramatisches Höfesterben“ in den vergangenen zehn Jahren, während weiter große Tierfabriken genehmigt würden. Notwendig seien etwa faire Erzeugerpreise. Das Bündnis verwies auf „horrende Profite“ von Agrar-, Lebensmittel- und Düngerkonzernen wie Cargill, Unilever oder Yara. Gleichzeitig drehten „Supermarktketten mit massiver Marktmacht an den Preisschrauben“.

Es gehe darum, die Bauernhöfe in ländlichen Räume lebendig zu halten, mit einer flächengebundenen, artgerechten Haltung von weniger Tieren, fairen, regionalen Versorgungsketten und mehr pflanzlicher Ernährung.

Der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, Jörg-Andreas Krüger, verlangte, den Fleischkonsum zu verringern und weniger Agrarfläche für Futtermittel zu verwenden. Das könne auch helfen, wichtiges Grünland zu erhalten. Zu viel Essen lande als Futter im Trog, als Agrosprit im Tank oder als Abfall im Müll, so Krüger. Das Bündnis forderte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) auf, den Umbau zu beschleunigen. Die Ampelkoalition habe bisher zu langsam gehandelt und zu wenig getan, so die Bilanz des Bündnisses.

kna