Jüdischer Geschichtspreis für sechs Personen und zwei Vereine

Für ihren Kampf gegen Vorurteile und für Projekte zur jüdischen Geschichte werden am Montag sechs Frauen und Männer sowie zwei Vereine im Berliner Abgeordnetenhaus ausgezeichnet.
Jüdischer Geschichtspreis für sechs Personen und zwei Vereine

Symbole für die drei monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam: Kreuz, Kipa und Koran (Foto: © epd-bild / Jörn Neumann).

Für ihren Kampf gegen Vorurteile und für Projekte zur jüdischen Geschichte werden am kommenden Montag sechs Frauen und Männer sowie zwei Vereine im Berliner Abgeordnetenhaus ausgezeichnet. Nach Angaben des Landesparlaments erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger aus ganz Deutschland die US-amerikanischen Obermayer Awards 2023.

Die Auszeichnungen gehen an Jörg Friedrich aus Sankt Wendel (Saarland), Stefan Schirmer und den FC Ente Bagdad aus Mainz (Rheinland-Pfalz), Rudolf Marlies Walter aus Bad Kissingen (Bayern), Roswitha Weber aus Kenzingen-Bombach (Baden-Württemberg), Marion Welsch aus Kleinmachnow (Brandenburg) und den Verein Zweitzeugen aus Essen (Nordrhein-Westfalen).

Die Obermayer Awards wurden im Jahr 2000 von dem US-Unternehmer Arthur S. Obermayer (1931-2016) und seiner Frau Judith H. Obermayer ins Leben gerufen. „In einer Zeit, in der in vielen Ländern Antisemitismus und andere Formen von Vorurteilen und Hass immer mehr um sich greifen, sind die diesjährigen Preisträger*innen Vorbilder für alle, die sich für die Überwindung von brutalem Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz einsetzen“, erklärte Joel Obermayer, einer der Söhne von Arthur S. Obermayer und Geschäftsführer der Organisation Widen the Circle, die die Awards verwaltet.

Der Lehrer Jörg Friedrich informiert Jugendliche in verschiedenen Projekten über die jüdische Geschichte von Sankt Wendel und die aus Vorurteilen entstehenden Gefahren. Stefan Schirmer engagiert sich im Mainzer Amateur-Verein FC Ente Bagdad gegen Antisemitismus und fördert die Integration geflüchteter Jugendlicher. Rudolf und Marlies Walter erstellten eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte von Bad Kissingen und schufen ein Online-Gedenkbuch mit Biografien jüdischer Bürgerinnen und Bürger.

Die ehemalige Lehrerin Roswitha Weber aus Kenzingen-Bombach konzipierte Unterrichtsmaterial zum Holocaust, das sich besonders an Grundschülerinnen und -schüler richtet. Die ebenfalls pensionierte Lehrerin Marion Welsch verfasste in Kleinmachnow Bücher über jüdische Familien und förderte als Leiterin der Begegnungsstätte Schloss Gollwitz Kontakte zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen. Der Verein Zweitzeugen recherchierte in Essen die Lebensgeschichten von 37 Überlebenden des Holocaust und veröffentlichte sie in Ausstellungen und Medienbeiträgen.

kna