Die vor knapp einem Jahr eingerichtete Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen erhält fast täglich neue Hinweise.
Düsseldorf – Die vor knapp einem Jahr eingerichtete Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen erhält fast täglich neue Hinweise. Es vergehe kaum ein Tag ohne die Meldung eines antisemitischen Vorfalls, sagte Leiter Jörg Rensmann am Dienstagabend in Düsseldorf. Die Einrichtung der Stelle habe sich daher bewährt. Auch habe sich bestätigt, dass es antisemitische Vorurteile in allen Spektren der Gesellschaft gebe.
Die Stelle wurde im Oktober 2021 eingerichtet und nahm die operative Arbeit im April vergangenen Jahres auf. Sie widmet sich auch Vorfällen unterhalb der Strafbarkeitsgrenze.
„Wir sind auf die Hilfe der Zivilgesellschaft angewiesen“, betonte Rensmann. Man sei dabei, die Meldestelle in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Die Einrichtung fühle sich aber bereits sehr gut angenommen – auch von den jüdischen Gemeinden in NRW.
Zeugen antisemitischer Vorfälle können diese in einem Onlineformular oder telefonisch melden – und sollten dazu Zeitpunkt, Ort und Situation bestmöglich dokumentieren. „Je genauer wir wissen, wie etwa eine antisemitische Beleidigung artikuliert wurde, desto passgenauer können wir an der Prävention arbeiten“, so Rensmann.
Die Stelle organisiert auch Bildungsveranstaltungen. „Oft fehlt Menschen noch das Wissen darüber, welche Formen von Antisemitismus es eigentlich gibt und wie alltagsprägend dieser für Jüdinnen und Juden in Deutschland ist“, sagte der Leiter. Präzise Zahlen und Informationen über die Vorfälle will er im Jahresbericht präsentieren, der im Frühjahr erscheinen soll.
Über ein Onlineformular kann die Meldestelle über antisemitische Vorfälle unterrichtet werden.