Papst Franziskus hat Geduld mit China angemahnt.Es sei die Hauptsache sei, dass der Dialog nicht abbricht.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat Geduld mit China angemahnt. Zu dem umstrittenen Vatikan-Abkommen mit der Volksrepublik sagte er der Nachrichtenagentur Associated Press (Mittwoch), die Hauptsache sei, dass der Dialog nicht abbricht. 2022 hatte der Vatikan die vorläufige Vereinbarung mit China von 2018 um zwei Jahre verlängert. Das geheime Papier regelt Bischofsernennungen in wechselseitigem Einvernehmen. Das Abkommen steht in der Kritik, weil sie das Leben katholischer Christen in der Volksrepublik nicht verbessere. Zudem würden Angehörige der nicht von Peking beherrschten sogenannten Untergrundkirche weiter ins Abseits gedrängt.
Franziskus betonte, dass der Vatikan Schritte unternehme: Jeder Fall einer Bischofsernennung werde unter einem Vergrößerungsglas betrachtet. Ende 2022 hatte der Vatikan erstmals die Verletzung der Geheimvereinbarung öffentlich angeprangert. Im November hatte China einen Bischof in einer vom Vatikan nicht anerkannten Diözese eingesetzt.
Auch der Fall um Hongkongs früheren Bischof Kardinal Joseph Zen Ze-kiun hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt. Der 91-Jährige war 2022 verhaftet und wegen der nicht ordnungsgemäßen Registrierung eines Hilfsfonds für Demokratie-Aktivisten zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Zen zählt zu den prominenten Kritikern der Regierung in Peking und ihrer Religionspolitik, ebenso wie der China-Politik des Vatikans.
In dem Interview nannte Franziskus de Kardinal einen „charmanten alten Mann“ und eine „zarte Seele“. Als Zen kürzlich zur Beisetzung Benedikts XVI. nach Rom reiste, habe er Franziskus in seiner Wohnung im Vatikan besucht. Dort stehe eine Statue der Muttergottes von Sheshan, einem Marienheiligtum nahe Shanghai. Als Zen sie sah, „begann er zu weinen, wie ein Kind“, erzählte Franziskus.