Als eines der ersten Bistümer in Deutschland führt das Bistum Essen nach eigenen Angaben die beiden bisher getrennten Personaldezernate für pastorales Personal und Mitarbeitende zusammen.
Als eines der ersten Bistümer in Deutschland führt das Bistum Essen nach eigenen Angaben die beiden bisher getrennten Personaldezernate für pastorales Personal und Mitarbeitende zusammen. Mitarbeitende aus der Seelsorge wie Priester, Pastoralreferentinnen, Gemeindereferenten und Diakone sowie Mitarbeitende aus der Verwaltung werden demnach ab 1. Februar in einem Personalbereich begleitet und verwaltet. Die Leitung liegt in den Händen eines Laien und eines Klerikers: Stefan Ruhl, bislang kommissarischer Dezernatsleiter für Verwaltungsmitarbeitende, und Dr. Kai Reinhold, Regens und bisheriger Dezernatsleiter für das pastorale Personal.
Der neue Personalbereich ist Teil des Ressorts „Personal und Interne Dienste“ unter der Leitung von Christiane Gerard. In dem Bereich „Personal“ wird sich die Personalarbeit maßgeblich nach Aufgaben und Funktionen gliedern und nicht mehr nach Berufsgruppen. Im neuen sogenannten Personalgremium haben nicht nur der Bischof, der Generalvikar und die beiden Weihbischöfe Sitz und Stimme, sondern auch personalverantwortliche Frauen und Männer aus dem Personalressort und die Leitung des Kirchenentwicklungs-Ressorts, wie das Bistum mitteilte: „Die Mitglieder beraten gemeinsam über Personalfragen von besonderer Bedeutung, die Priester, Diakone sowie Gemeinde- und Pastoralreferent(inn)en betreffen und über die grundsätzliche Personalstrategie des Bistums.“ Das neue Personalgremium ersetze die bisherige Personalkonferenz.
Hintergrund für diese Neuaufstellung der Personalarbeit seien die Ergebnisse der sogenannten MHG-Studie zu sexuellem Missbrauch in der Kirche sowie die daraufhin im Bistum Essen angestoßene Untersuchung durch die Beratungsgesellschaft KPMG. Diese hatte sämtliche Prozesse und Strukturen in der Personalarbeit für Priester und pastorale Mitarbeitende detailliert betrachtet und einen größeren Verbesserungsbedarf festgestellt. „Die Herausforderungen, vor denen wir gegenwärtig als Kirche stehen, erfordern auf vielen Ebenen eine verantwortete Neugestaltung. Das betrifft auch den Bereich der Personalarbeit, in dem wir jetzt gemeinsam die nächsten Schritte gehen“, schreibt Bischof Franz-Josef Overbeck in einem Brief an alle Mitarbeitenden. „Im Bistum Essen wollen wir den von uns eingeschlagenen Weg der Aufarbeitung und Aufklärung entschlossen weiter gehen; um der Kirche und ihrer Botschaft willen, aber besonders um der Betroffenen und ihres Leidens willen.“
In den vergangenen zwei Jahren haben laut Bistumsangaben zahlreiche Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen in neun Teilprojekten „auf ganz verschiedenen Ebenen wichtige Prozesse und Arbeitsabläufe neu angelegt, überarbeitet und vereinheitlicht“. Dies sei zum Beispiel „in der Ausbildung oder in der Führungskräfteentwicklung, aber auch beim Stellenplan, dem Prozessmanagement oder in der Aktenführung, im Personalcontrolling und im Berichtswesen“ der Fall. Ziel der Neuerungen sei „eine professionelle Personalarbeit mit klaren, einheitlichen und transparenten Regelungen“. So solle zukünftig „soweit wie möglich die Gefahr des Missbrauchs in der Kirche und dessen Vertuschung“ verhindert werden.