Stephan Rixen (55) Staatsrechtler und Mitglied der Ethikkommission, ist neues Mitglied der bundesweiten Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch.
Berlin/Köln –
Stephan Rixen (55) Staatsrechtler und Mitglied der Ethikkommission, ist neues Mitglieder der bundesweiten unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Das gab das Gremium am Montag in Berlin bekannt. Rixen war bereits Mitglied der Aufarbeitungskommission für das Erzbistum Köln. Dessen Vorsitz legte er im vergangenen Dezember nieder. Seinen Rücktritt begründete er mit Zweifeln an der Unabhängigkeit des Gremiums. Rixen wurde von der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Kerstin Claus, berufen.
Er folgt auf die Juristin Brigitte Tilmann, die ihr Ehrenamt im vergangenen Jahr beendet hatte. Damit ist die bundesweite Kommission nach eigenen Angaben wieder vollständig, allerdings derzeit noch ohne Vorsitz. Weitere Mitglieder sind die frühere Bundesfamilienministerin Christine Bergmann, der Geschäftsführer des Eckigen Tischs, Matthias Katsch, die Soziologinnen Barbara Kavemann und Silke Birgitta Gahleitner, der Sozialpsychologe Heiner Keupp sowie die Sozialpädagogin Julia Gebrande.
Die bundesweite unabhängige Aufarbeitungskommission gibt es seit 2016. Sie soll Ausmaß und Folgen von Kindesmissbrauch in Deutschland untersuchen. Aufgabe ist es, bundesweit Betroffene anzuhören und deren Berichte sowie Dokumente von Institutionen auszuwerten.
Rixen studierte von 1989 bis 1995 Rechtswissenschaften in Tübingen und an der Katholischen Universität Löwen in Belgien. Nach seiner Promotion über das Thema Lebensschutz am Lebensende habilitierte er sich an der Universität Köln.
Nach Stationen an verschiedenen Universitäten ist er seit dem vergangenen April Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Staatsrecht und Öffentliches Wirtschaftsrecht in Köln. Seit 2016 ist er Berater der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.
Aufsehen erregte sein Rücktritt als Vorsitzender der Unabhängigen Aufarbeitungskommission für das Erzbistum Köln im vergangenen Dezember. Als Begründung erklärte er, seine anfänglichen Zweifel an einer unabhängigen und effektiven Arbeit des Gremiums hätten sich bestätigt. Ihm fehle das Vertrauen, dass eine Aufarbeitung, die auch Kardinal Rainer Maria Woelki selbst betreffe, wirklich gewünscht sei.
Klaus erklärte anlässlich seiner Berufung, sie sei überzeugt, dass Rixen mit seiner ausgewiesenen fachlichen und politischen Expertise gemeinsam mit den anderen Kommissionsmitgliedern zur Profilierung und Weiterentwicklung der unabhängigen Aufarbeitung auf Bundesebene beitragen werde.