Der Augsburger Priester Konrad Bestle wird neuer Rektor des „Campo Santo Teutonico“ im Vatikan.
Bonn/Vatikan – Der Augsburger Priester Konrad Bestle wird neuer Rektor des „Campo Santo Teutonico“ im Vatikan. Er folgt zum 1. Februar auf den bereits im Dezember verabschiedeten Hans-Peter Fischer, dessen Mandat nach zwei Amtszeiten – insgesamt zwölf Jahre – endet, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn mitteilte. Als Rektor des Campo Santo wird Bestle auch dem dort ansässigen deutschen Priesterkolleg Pontificio Collegio Teutonico vorstehen.
Seit dem späten 8. Jahrhundert gibt es innerhalb der Vatikanmauern nahe beim Petersdom einen Friedhof, auf dem vor allem Pilger deutscher oder niederländischer Sprache bestattet wurden – den Campo Santo Teutonico. Papst Leo IV. schenkte das Gelände im Jahr 800 Karl dem Großen anlässlich der Kaiserkrönung in Rom. Ursprünglich als Pilgerhospiz gegründet, umfasst der Campo Santo heute neben einem Friedhof und einer Kirche ein Theologenkolleg sowie den Sitz des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft.
Getragen wird die Einrichtung von der 1454 gegründeten „Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes“. Ihr gehören rund 100 Mitglieder an, die aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum stammen, in Rom wohnen und in der katholischen Kirche aktiv sind. Im Kolleg „Collegio Teutonico“ wohnen Priester und andere Akademiker, die sich in Rom auf ihre Promotion vorbereiten oder an der vatikanischen Kurie tätig sind.
Der 1984 im fränkischen Kulmbach geborene Bestle bringt bereits Erfahrung in der Auslandsseelsorge in Rom mit: Seit 2018 ist er Pfarrer an der deutschsprachigen National- und Pfarreikirche Santa Maria dell’Anima sowie für den Religionsunterricht an der Deutschen Schule Rom verantwortlich. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 2011 leitete er außerdem von 2014 bis 2016 die Berufungspastoral im Bistum Augsburg und war anschließend als Auslandsseelsorger im englischen Erzbistum Westminster tätig.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier, der innerhalb der Bischofskonferenz auch für den Campo Santo verantwortlich ist, begrüßte die Entscheidung. Er sei zuversichtlich, „dass der neue Rektor die Vielfalt der Herausforderungen stemmen kann, mit denen sich der Campo Santo aufgrund seiner reichen Geschichte unter veränderten Bedingungen im Blick auf eine sinnvolle Zukunft konfrontiert sieht“, erklärte Meier.