Vandalismus in Jerusalemer Kirche: Franziskaner beklagen Gewalt

Als Hüter der katholischen heiligen Stätten im Heiligen Land beklagen die Franziskaner zunehmenden Hass und Gewalt gegen die christliche Gemeinschaft in Israel.
Jerusalem – Als Hüter der katholischen heiligen Stätten im Heiligen Land beklagen die Franziskaner zunehmenden Hass und Gewalt gegen die christliche Gemeinschaft in Israel. Es sei "kein Zufall, dass die Legitimierung von Diskriminierung und Gewalt in der öffentlichen Meinung und im gegenwärtigen politischen Umfeld Israels" auch zu Gewaltakten gegen Christen führe, heißt es in einer Stellungnahme der Franziskanerkustodie in Jerusalem von Donnerstagnachmittag. Sie reagiert damit auf einen Vandalismusakt gegen eine Kapelle in der Jerusalemer Altstadt.

(Symbolfoto: Tom Tihanyi/Pixabay)

Als Hüter der katholischen heiligen Stätten im Heiligen Land beklagen die Franziskaner zunehmenden Hass und Gewalt gegen die christliche Gemeinschaft in Israel. Es sei „kein Zufall, dass die Legitimierung von Diskriminierung und Gewalt in der öffentlichen Meinung und im gegenwärtigen politischen Umfeld Israels“ auch zu Gewaltakten gegen Christen führe, heißt es in einer Stellungnahme der Franziskanerkustodie in Jerusalem von Donnerstagnachmittag. Sie reagiert damit auf einen Vandalismusakt gegen eine Kapelle in der Jerusalemer Altstadt.

Nach Angaben der Franziskaner betrat am Donnerstagmorgen „ein radikaler Jude“ die Geißelungskirche in der Altstadt von Jerusalem, riss eine Jesus-Statue herunter und verunstaltete das Gesicht der Figur. Der Türwächter des Heiligtums stellte den Mann und rief die Polizei, die ihn festnahm.

Die Kustodie rief die israelische Regierung und die Strafverfolgungsbehörden auf, entschlossen zu handeln, um „Sicherheit für alle Gemeinschaften zu gewährleisten, den Schutz religiöser Minderheiten zu garantieren und religiösen Fanatismus auszurotten“. Sie verwies auf weitere „schwerwiegenden Vorfälle von Intoleranz, Hassverbrechen und Vandalismus“ gegen Christen in Israel in den vergangenen Wochen.

Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, es werde ein Gutachten erstellt, um die geistige Gesundheit des Verdächtigen zu überprüfen. Auf einem Video, das den Mann bei der Festnahme zeigt, sagte er, in Jerusalem dürfe es keine Götzenbilder geben: „Wir können keine Steine falscher Götter in Jerusalem verehren.“

Der Vandalismusakt ist der sechste Angriff auf christliche Stätten und Christen seit Jahresbeginn. Im Januar waren der protestantische Friedhof auf dem Jerusalemer Zionsberg geschändet, eine maronitische Kirche in Nordisrael zerstört sowie Hassgraffiti auf den Mauern des armenischen Klosters in der Jerusalemer Altstadt angebracht worden. Zudem kam es zu Übergriffen auf christliche Restaurants am Neuen Tor zum christlichen Altstadtviertel sowie auf das armenische Patriarchat.