Für Betroffene von Gewalt am früheren bischöflichen Internat Albertinum in der Eifel hat das Bistum Trier rund 650.000 Euro gezahlt.
Trier – Für Betroffene von Gewalt am früheren bischöflichen Internat Albertinum in der Eifel hat das Bistum Trier rund 650.000 Euro gezahlt. Das Geld kommt aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls, wie das Bistum am Montag mitteilte. Bis Ende des Jahres können sich Betroffene melden, die eine materielle Anerkennung wünschen. Eine Studie hatte vor einem Jahr festgestellt, dass Jungen am Albertinum vielfach körperliche und psychische, manche auch sexualisierte Gewalt erlebt hatten. Das Jungen-Internat im rheinland-pfälzischen Gerolstein bestand von 1946 bis 1983.
Bischof Stephan Ackermann teilte mit, er habe mit 38 ehemaligen Schülern gesprochen. In den persönlichen Gesprächen sei ihm „nochmals erschreckend deutlich geworden“, wie sehr Schüler dort gelitten haben. Einige Männer hätten ihm gesagt, dass die Aufarbeitung und die Anerkennung geholfen hätten, mit diesem belastenden Teil ihrer Lebensgeschichte umzugehen. Das Bistum hatte im Sommer eine Sonderregelung geschaffen, wonach Albertinums-Schüler für dort erlittene Gewalt eine finanzielle Leistung erhalten können. Eine solche Regel gibt es bislang nur für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Kirche.
Das Aufarbeitungsprojekt zum Albertinum endet im Februar. Ehemalige Schüler, die sich für eine Aufarbeitung ihrer Schulzeit interessieren, können sich weiter an die Ansprechpersonen für sexualisierte Gewalt im Bistum oder an den Betroffenenbeirat wenden.