Kirche bei tödlichem Protest im Osten des Kongo zerstört

Drei Tage nach der Abreise von Papst Franziskus aus der Demokratischen Republik Kongo sind im Osten des Landes tödliche Proteste ausgebrochen.
Kirche bei tödlichem Protest im Osten des Kongo zerstört

Papst Franziskus –Foto: © Edips – Dreamstime.com

Drei Tage nach der Abreise von Papst Franziskus aus der Demokratischen Republik Kongo sind im Osten des Landes tödliche Proteste ausgebrochen. Mindestens zwei Menschen kamen Berichten (Dienstag) zufolge ums Leben; zudem wurde eine Kirche zerstört. Laut örtlichen Medien kam es zum Einsatz von Molotow-Cocktails und Tränengas. Behörden verurteilten die Gewalt und riefen zu Ruhe auf.

Am Dienstag gingen die Demonstranten in der Provinzhauptstadt Goma erneut auf die Straße, um gegen eine regionale Friedenstruppe zu demonstrieren. Sie werfen den ostafrikanischen Soldaten Unfähigkeit im Kampf gegen bewaffnete Rebellen vor. Die Soldaten kämpfen an der Seite der UN-Blauhelme, erzielten bislang aber nur überschaubare Erfolge gegen die Gruppen, die den Osten des Kongo seit Jahrzehnten terrorisieren.

Zu Wochenbeginn hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch „mutmaßliche Kriegsverbrechen“ der M23-Rebellen angeprangert. Die bewaffnete Gruppe konnte in den vergangenen Monaten weite Teile der Provinz Nord-Kivu unter ihre Kontrolle bringen. Dabei steht sie im Verdacht, vom Nachbarland Ruanda mit Waffen und Geld unterstützt zu werden; die Regierung in Kigali streitet dies ab.

Laut kongolesischen Zeitungen entlädt sich der Konflikt inzwischen in ethnischen Spannungen: Zu Wochenbeginn hätten Bewohner von Goma eine Pfingstkirche zerstört, die vorwiegend von Tutsis besucht werde. Die UN-Sondergesandte und Chefin der UN-Friedensmission MONUSCO, Bintou Keita, verurteilte die Gewalt.

kna