Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat ein Festhalten an Konventionen insbesondere bei Geschlechterrollen in der Kirche kritisiert.
Prag – Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat ein Festhalten an Konventionen insbesondere bei Geschlechterrollen in der Kirche kritisiert. Das „sture Beharren“ darauf und ein „Festzurren von Frauen auf den Raum außerhalb der Weiheämter“ treibe gerade junge Frauen aus der Kirche, sagte sie am Mittwoch in Prag.
„Es muss schiefgehen, wenn Frauen des 21. Jahrhunderts mit Antworten aus den vorletzten Jahrhunderten abgespeist werden; ein ‚Njet‘ überzeugt nicht“, sagte sie mit Blick auf das „Nein“ des Vatikans zum Weiheamt für Frauen. Sie äußerte sich bei der bis Sonntag tagenden „Europa-Etappe“ der Weltsynode. Papst Franziskus will mit dem bis 2024 dauernden weltweiten Beratungsprozess die Kirche erneuern.
Jene, „die keine Veränderung zulassen wollen“, frage sie: „Wie erklären Sie sich die vielfältigen Gaben und Berufungen von Frauen in der katholischen Kirche weltweit, wenn der Heilige Geist das nicht wollte? Darauf erwarte ich eine ehrliche Antwort“, so die Chefin des obersten katholischen Laiengremiums.
„In Deutschland nehmen wir wahr, dass die Zeit drängt“, sagte Stetter-Karp, die auch gemeinsam mit dem Bischofskonferenz-Vorsitzenden Bischof Georg Bätzing dem deutschen Reformprozess „Synodaler Weg“ vorsteht. Es sei „nicht zwingend, dass wir uns als Ortskirchen auf die gleiche Geschwindigkeit festlegen“, sagte sie mit Blick auf das häufig vorgebrachte Argument, grundlegende Änderungen wie etwa die Einführung des Frauenpriestertums könnten nur in der gesamten Weltkirche erfolgen. „Subsidiarität kann uns dienlich sein“, so Stetter-Karp.