Hollerich: An Bischofssynode in Rom nehmen auch Laien teil

An der katholischen Bischofssynode im Herbst in Rom sollen nach Aussage von deren Moderator, Kardinal Jean-Claude Hollerich, auch Laien teilnehmen.
Hollerich: An Bischofssynode in Rom nehmen auch Laien teil

Kardinal Jean-Claude Hollerich (Foto: Erzbistum Luxemburg)

An der katholischen Bischofssynode im Herbst in Rom sollen nach Aussage von deren Moderator, Kardinal Jean-Claude Hollerich, auch Laien teilnehmen, Frauen wie Männer. „Ich könnte mir vorstellen, dass einige von ihnen auch Stimmrecht haben“, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag kurz vor Abschluss der fünftägigen „Europa-Etappe“ der Weltsynode.

Zufrieden zeigte sich Hollerich mit der Diskussion unterschiedlicher Auffassungen in Prag. „Ich glaube, dass wir gut da durchgekommen sind. Das hätte viel schärfer werden können. Das gilt sowohl für das, was die deutschen Delegierten sagten, als auch für das, was von den anderen kam.“ Die Gegensätze solle man nicht überbewerten; das Verbindende sei viel größer. Kulturelle Verschiedenheiten „halten wir aus“, so der Kardinal.

Gleichzeitig warnte Hollerich vor einem Gerede über Spaltungen. „Vom drohenden Schisma reden immer nur die Leute, die sich über ein Schisma freuen würden.“ Es sei besser, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das aber brauche viel Zeit, um wahrzunehmen, was Gottes Geist den Gläubigen sagen wolle. „Deshalb kann man eine Synode nicht durchpeitschen“, sagte er.

Kardinal Hollerich ist Erzbischof von Luxemburg und hat als Generalrelator eine Schlüsselrolle bei der von Papst Franziskus ausgerufenen dreijährigen Weltsynode. Sie soll in der katholischen Kirche zu einem anderen, synodalen Stil von Umgang und Beteiligung führen, um konkrete Aufgaben besser und glaubwürdiger angehen zu können.

Als Vorbild nannte der Kardinal die katholische Kirche in Asien. Trotz eines „enormen kulturellen Pluralismus“ finde die Kirche dort eine Einheit und gemeinsame Positionen. „Die Bischöfe arbeiten mehr zusammen als wir in Europa. Das müssen wir auch fertigbringen.“

Für die Organisation der Weltsynode ist neben Hollerich das vatikanische Synodensekretariat unter Kardinal Mario Grech aus Malta zuständig. Dass Grech und er aus zwei kleinen Ländern kommen, nannte Hollerich einen Vorteil. „In kleinen Ländern lernt man früh, dass man sich ein Stück anpassen, dass man vermitteln muss.“ Man könne „den anderen nicht so stark verletzen, weil man ihm auf Dauer nicht aus dem Weg gehen kann: denn dafür ist das Land zu klein.“

kna