Komitee fordert weitere Einbeziehung von Laien in Weltsynode

Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) fordert eine weitere Einbeziehung von Laien auf den kommenden Etappen der Weltsynode.
Komitee fordert weitere Einbeziehung von Laien in Weltsynode

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. –Foto: ZdK/Harald Oppitz

Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) fordert eine weitere Einbeziehung von Laien auf den kommenden Etappen der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode. „Bischöfe und Laien müssten weiter miteinander im Gespräch bleiben“, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag, nachdem sie von der Europa-Etappe der Weltsynode aus Prag zurückgekehrt war. Wenn die kirchliche Basis am weiteren Prozess nicht beteiligt sei, entstehe der Eindruck von Klerikalismus, warnte Stetter-Karp. Sie hoffe sehr, „dass im Herbst in Rom auch die Stimme jener gefragt sind, die nicht Kleriker sind, auch die der Frauen und die queerer Menschen“.

Von Sonntag bis Donnerstag hatten in Prag Bischöfe, Theologen und Laien aus 39 europäischen Ländern im Rahmen der Europa-Etappe beraten. Das Treffen endete mit der Verlesung des Entwurfs für ein Schlussdokument. Die Bischöfe bleiben noch zwei weitere Tage vor Ort zusammen. Im Herbst 2023 und 2024 finden dann weltweit angelegte Bischofstreffen in Rom statt.

„Im Moment ist zu erwarten, dass es bei der Weltsynode in Rom wieder nur Bischöfe sind, die die Kirche repräsentieren“, sagte ZdK-Vizepräsident Thomas Söding. „Das wäre ein großer Schritt zurück gegenüber dem, was wir in Prag erlebt haben.“ Insgesamt zogen Söding und Stetter-Karp eine gemischte Bilanz der Europa-Etappe.

Zum verlängerten Aufenthalt der Bischöfe in Prag sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), er hoffe, dass er und seine Amtsbrüder untereinander „noch etwas offener und vertiefter über unsere Spannungen und Divergenzen sprechen werden“.

Dem ZdK habe Bätzing zugesagt, dafür zu stimmen, den Entwurf des Schlussdokuments zu übernehmen, sagte Stetter-Karp dem Kölner Online-Portal domradio.de. „Wir werden sehen, wie es ausgeht, denn es gibt sicher auch andere Kräfte.“

In dem vorläufigen Entwurf, der nicht in schriftlicher Form verbreitet wurde, wurden sehr unterschiedliche Beiträge aus mehr als 40 Ländern zusammengetragen. Spannungen zwischen „konservativen“ und „progressiven“ Strömungen werden als solche offen benannt, ebenso die Verletzungen als Folge des Missbrauchsskandals. Enthalten sind auch divergierende Standpunkte zu Themen wie der Weihe von Frauen oder zur Inklusion von Varianten von Liebe und Sexualität, die der kirchlichen Morallehre nicht entsprechen.

kna