Die Staatsanwaltschaft Trier hat nach anonymen beleidigenden und erpresserischen Mails an den Trierer Bischof Stephan Ackermann Ermittlungen aufgenommen.
Trier – Die Staatsanwaltschaft Trier hat nach anonymen beleidigenden und erpresserischen Mails an den Trierer Bischof Stephan Ackermann Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte das am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) und teilte mit, es liege ein begründeter Anfangsverdacht der versuchten Nötigung vor.
In den Drohschreiben wird unter anderem eine Absetzung des Generalvikars gefordert, wie aus einem Brief des Bischofs zu den Vorgängen an die Mitarbeitenden der Bistumsverwaltung hervorgeht. Das Schreiben liegt der KNA vor. Anzeige hat den Angaben zufolge Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg gestellt.
In dem Brief des Bischofs heißt es: „In diesen Mails werden Generalvikar von Plettenberg und weitere Mitarbeitende und auch Kooperationspartner*innen mit aggressiven Worten beleidigt und verleumdet; es werden schwere Vorwürfe über die Betriebskultur erhoben, und es wird der Versuch unternommen, mich zu nötigen, den Generalvikar ‚abzusetzen'“, schreibt Ackermann. Es sei „kriminelle Energie im Spiel“. Die Mails seien „bereits im vergangenen Jahr und nun erneut“ an den Bischof und Mitglieder der Leitungskonferenz gegangen.
Der Bischof vermutet als Grund für die Drohungen Ärger über geplante Umstrukturierungen in der Verwaltung des Bistums: „Die Inhalte der Mails weisen deutlich darauf hin, dass eine Einzelperson oder eine kleine Gruppe aus einer Anonymität heraus versucht, mit strafbaren Mitteln geplante Veränderungen im Generalvikariat zu verhindern.“ Ackermann erklärte, das Bistum werde sich von den Mails „nicht beirren lassen und den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen“.
Das Bistum habe den in den Mails genannten Mitarbeitenden Unterstützung zugesagt und außerdem technische Schritte zum Schutz der Mitarbeitenden des Generalvikariats ergriffen, etwa Regeln für den Spamfilter geändert.