Papst Franziskus mahnt für die Fastenzeit zu einer Neubesinnung im Prozess des synodalen Wegs, dem derzeitigen Beratungsprozess innerhalb der Kirche.
Vatikanstadt – Papst Franziskus mahnt für die Fastenzeit zu einer Neubesinnung im Prozess des synodalen Wegs, dem derzeitigen Beratungsprozess innerhalb der Kirche. Es gelte, Mittelmäßigkeit und Eitelkeit abzulegen und sich auf einen steilen Pfad zu begeben, der Anstrengung, Opfer und Konzentration verlange, erklärte das Kirchenoberhaupt in seiner am Freitag im Vatikan veröffentlichten Fastenbotschaft. Der asketische Weg der Fastenzeit und ähnlich der synodale Weg zielten beide auf eine Verwandlung „sowohl auf der persönlichen als auch auf der kirchlichen Ebene“.
An erster Stelle gehe es darum, auf Jesus zu hören, betonte der Papst. Das geschehe durch das Lesen der Heiligen Schriften, aber auch „über das Hören auf unsere Brüder und Schwestern in der Kirche, jenes gegenseitige Zuhören, das in manchen Phasen das Hauptziel ist, das aber immer unverzichtbar bleibt in der Methode und im Stil einer synodalen Kirche“, so Franziskus.
Weiter rief er die Katholiken auf, sich „der Realität mit ihren täglichen Mühen, Nöten und Widersprüchen zu stellen“. Der synodale Weg dürfe „keine falschen Hoffnungen machen, wir seien angekommen, wenn Gott uns die Gnade einiger starker Gemeinschaftserfahrungen schenkt“, sagte der Papst. Die Beteiligten müssten wieder „in die Ebene hinabsteigen“ und an der Synodalität im Alltag ihrer Gemeinschaften arbeiten.
Mit der Fastenbotschaft zu Beginn der Vorbereitungszeit auf Ostern richtet sich der Papst an die gesamte katholische Kirche. Auf den eigenen deutschen Reformprozess des Synodalen Wegs ging Franziskus nicht ein. Im Oktober beginnt in Rom eine Weltsynode, in der es vor allem um einen neuen Umgangsstil in der Kirche geht. In Vorbereitung darauf waren Dialogphasen auf Ebene der Ortskirche und auf kontinentaler Ebene angesetzt.