Nach Worten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann ist für die Unterstützung der Ukraine ein „langer Atem“ notwendig.
Trier – Nach Worten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann ist für die Unterstützung der Ukraine ein „langer Atem“ notwendig. Materielle Hilfen, aber auch Anteilnahme am Schicksal der Menschen, Aufmerksamkeit und Gebete müssten weitergehen, sagte der Bischof nach einem Besuch in der westukrainischen Stadt Ivano-Frankivsk der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).Ackermann sieht die Notwendigkeit einer militärischen Unterstützung der Ukraine und hofft zugleich auf Diplomatie. „Die Diskussionen über Waffenlieferungen in den vergangenen Monaten, Forderungen nach Panzern, nach Kampfjets, das macht mich schon unruhig“, sagte er. Zugleich sehe er, dass Diplomatie aktuell an Grenzen stoße. Es entstehe der Eindruck, dass Putin und sein Regime für Argumente nicht zugänglich seien.
„Experten sagen: Es müssen klare Grenzen gezogen werden, ansonsten wird Dialog als Schwäche ausgelegt“, sagte der Bischof. Er hoffe, dass es abseits des öffentlich Bekannten dennoch Bemühungen für Gespräche gebe. „Es steht zu befürchten, dass sich in der Bevölkerung auf beiden Seiten das Feindbild verfestigt“, sagte Ackermann.
Ackermann besuchte in Ivano-Frankivsk, der Partnerdiözese des Bistums Trier, mehrere Hilfsprojekte für Geflüchtete, darunter Angebote zu medizinischer Hilfe, psychologischer Betreuung und Unterbringung. Er sprach mit Helfenden von Caritas und Maltesern sowie mit Geflüchteten. Besonders geprägt hätten ihn die Begegnungen mit geflüchteten Kindern, in deren Augen Müdigkeit und Enttäuschung gestanden hätten. „Man merkte ihnen an, dass sie traumatisiert sind, dass sie in diesem Kriegsjahr gealtert sind und ihnen Kindheit genommen wurde“, sagte der Bischof.