Im Fall des erschossenen US-Weihbischofs David O’Connell ist laut Medienberichten ein Verdächtiger festgenommen worden.
Los Angeles/New York – Im Fall des erschossenen US-Weihbischofs David O’Connell ist laut Medienberichten ein Verdächtiger festgenommen worden. Hinweise aus der Bevölkerung hätten zur Verhaftung eines 65-jährigen Mannes geführt, teilte die zuständige Polizeibehörde (Montagnachmittag Ortszeit) in Los Angeles mit. Demnach handelt es sich um den Ehemann einer Haushälterin des Bischofs. Der Weihbischof der Erzdiözese Los Angeles war in seinem Haus nahe der Westküsten-Metropole im Oberkörper erschossen aufgefunden worden.
Angaben zum möglichen Motiv der Tat machte die Polizei bislang nicht. Ein Informant habe den Ermittler mitgeteilt, dass sich der Festgenommene nach Bekanntwerden der Todesnachricht „seltsam verhielt und O’Connell beschuldigte, ihm Geld zu schulden“, berichtete Robert Luna von der Bezirkspolizei laut LA Times. Auf Überwachungsvideos soll das Auto des mutmaßlichen Täters zum Tatzeitpunkt in der Einfahrt von O’Connells Haus zu sehen sein. Im Haus des Verdächtigen wurden demnach mehrere Schusswaffen gefunden; sie würden nun kriminaltechnisch untersucht.
An der Pressekonferenz nahm auch der Erzbischof von Los Angeles, Jose Gomez, teil. Mit Tränen kämpfend, dankte er den Ermittlern und würdigte den Getöteten: „Jeden Tag bemühte er sich, den Armen, Obdachlosen, Einwanderern und all jenen am Rand der Gesellschaft Mitgefühl zu zeigen. Er war ein guter Priester und ein guter Bischof und ein Mann des Friedens“, so Gomez. Die Ermittler teilten laut US-Medienberichten weiter mit, dass am Samstagmittag ein medizinischer Notruf bei der Rettungsleitstelle eingegangen sei. Er kam vom Diakon einer örtlichen Kirchengemeinde, wo der Weihbischof nicht zu einem vereinbarten Termin erschienen war. Er fuhr zum nahe gelegenen Wohnhaus O’Connells und alarmierte Polizei und Notarzt.
O’Connell stammte aus dem irischen Cork und wirkte seit 45 Jahren im Erzbistum Los Angeles, seit 2015 als Weihbischof. Der gewaltsame Tod des beliebten Geistlichen löste Bestürzung in den USA und seiner irischen Heimat aus. Für sein soziales Engagement genoss O’Connell Wertschätzung in Politik und Gesellschaft. Über Jahre wirkte er im Armenviertel „South Central“ von Los Angeles als Seelsorger für Schwarze und Latinos und befasste sich besonders mit Einwanderungsthemen. Unter anderem war er Vorsitzender einer Organisation, die aus Mittelamerika eingewanderten Kindern und Familien hilft.
Sein gewaltsamer Tod hatte Bestürzung in den USA und seiner irischen Heimat ausgelöst. Der Erzbischof von Los Angeles, Jose Gomez, erklärte: „Es ist ein Schock, und ich habe keine Worte, um meine Traurigkeit auszudrücken.“ O’Connell sei ein guter Freund gewesen, den er sehr vermissen werde. „Er war ein Friedensstifter mit einem Herzen für die Armen und Einwanderer, und er hatte eine Leidenschaft für den Aufbau einer Gemeinschaft, in der die Heiligkeit und Würde jedes menschlichen Lebens geehrt und geschützt wurde“, so der Erzbischof. Die US-Bischofskonferenz schloss sich der Erklärung an.