Gewalt gegen Rettungskräfte hat nach Beobachtungen eines Dortmunder Feuerwehr-Seelsorgers zugenommen.
Dortmund – Gewalt gegen Rettungskräfte hat nach Beobachtungen eines Feuerwehr-Seelsorgers zugenommen. Zugleich werde stärker darauf geachtet, seit es Diskussionen um mehr Respekt und Kampagnen dazu gebe, sagte der evangelische Pfarrer Hendrik Münz aus Dortmund der Zeitung Die Welt (Dienstag). Gewalt sei seit etwa zehn Jahren Thema. Bei Gewalterfahrungen werde Rettungskräften psychosoziale Unterstützung angeboten.
Es gehe um Angriffe und Drohungen, aber auch verbale Gewalt. Zudem würden Rettungskräfte von Menschen, die am Einsatzort Fotos oder Kommentare machten, behindert. Hinzu komme, dass heutzutage ein Rettungswagen erst einmal abgeschlossen werden müsse, bevor die Helferinnen und Helfer in den Einsatz gingen, sagte Münz.
„Generell erleben die Rettungskräfte, dass die Leute fordernder werden und sich schnell beschweren.“ Auch gebe es durchaus Aggressionen gegen Uniformträger, die als Repräsentanten des Staates wahrgenommen würden. Darüber hinaus seien fehlende Empathie und „Ellenbogen-Egoismus“ zu beobachten, so der Seelsorger. Bei Einsätzen habe die Unberechenbarkeit zugenommen.
Das Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte war jüngst wegen Krawallen an Silvester in Berlin und anderen Städten in die Schlagzeilen geraten. Dabei waren Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz angegriffen worden, unter anderem mit Böllern und Raketen. Besonders heftig waren die Attacken in einigen Vierteln von Berlin, aber etwa auch in Essen und anderen Städten in Nordrhein-Westfalen.