Dänemark schafft wegen Militärausgaben christlichen Feiertag ab

Dänemark will wegen höherer Verteidigungsausgaben einen christlichen Feiertag abschaffen.

Dänemark will wegen höherer Verteidigungsausgaben einen christlichen Feiertag abschaffen. Das Parlament verabschiedete am Dienstag mit einer Mehrheit von 95 zu 68 Stimmen einen entsprechenden Gesetzentwurf. In Deutschland rief das Vorhaben des Nachbarlandes unterschiedliche Reaktionen

„Store bededag“ wird ab 2024 als Feiertag abgeschafft

Ab kommendem Jahr wird in Dänemark der seit dem 17. Jahrhundert begangene „Store bededag“ (Großer Gebetstag) als Feiertag abgeschafft. Er ist vergleichbar mit dem deutschen „Buß- und Bettag“ und wird am vierten Freitag nach Ostern begangen. Die Maßnahme soll drei Milliarden dänische Kronen (400 Millionen Euro) einbringen.

Die Maßnahme ist in der dänischen Bevölkerung stark umstritten. Anfang Februar demonstrierten etwa 50.000 Menschen vor dem Parlament in Kopenhagen. Vertreter der Kirchen protestierten gegen eine Einmischung der Regierung in kirchliche Angelegenheiten. Der evangelische Bischof von Viborg Stift, Henrik Stubkjaer, warnte davor, aus dem „großen Bet-Tag“ einen „großen Bombentag“ zu machen. Der „Store Bededag“ ist auch in Grönland und auf den Färöer ein Feiertag. Bisher gibt es laut Medienberichten dort keine Anzeichen, dass die dortigen Regierungen den Feiertag ebenfalls abschaffen wollen.

CDU äußert sich zustimmend

In Deutschland äußerte sich der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Thorsten Frei, zustimmend: Die Entscheidung sei ein „starkes Signal“, sagte er RTL/ntv. Es hierzulande ähnlich zu machen, „wäre ein Beitrag dazu, deutlich zu machen, dass die Zeitenwende eine Veränderung der Prioritäten braucht“. Ablehnend äußerte sich dagegen Grünen-Chefin Ricarda Lang. Sie sei zwar für Mehrausgaben bei der Bundeswehr. Aber: „Es ausgerechnet auf dem Rücken der Arbeitnehmer zu machen, wäre nicht der richtige Weg.“

Skeptisch zeigte sich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP): „In Deutschland sehe ich das nicht.“ In Deutschland war 1995 der evangelische Buß- und Bettag als arbeitsfreier gesetzlicher Feiertag abgeschafft worden, um die Finanzierung der Pflegeversicherung zu sichern. Nur Sachsen blieb beim arbeitsfreien Feiertag.

kna