Synodaler Weg beschließt strengeren Umgang mit Missbrauch-Tätern

er Synodale Weg hat strengere Vorgehensweisen im Umgang mit Priestern, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, beschlossen. 
Frankfurt – Der Synodale Weg hat strengere Vorgehensweisen im Umgang mit Priestern, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, beschlossen. Bei der Vollversammlung des Reformprojekt votierten Bischöfe und Laienvertreter am Freitag in Frankfurt mit 100 Prozent für ein entsprechendes Papier. Es plädiert dafür, bei verantwortlichen Stellen wie der Deutschen Bischofskonferenz verbindliche Regeln zur Prävention, zur Aufklärung und zum Umgang mit Tätern zu etablieren.

–Foto: Maximilian von Lachner/Synodaler Weg

er Synodale Weg hat strengere Vorgehensweisen im Umgang mit Priestern, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, beschlossen. Bei der Vollversammlung des Reformprojekt votierten Bischöfe und Laienvertreter am Freitag in Frankfurt mit 100 Prozent für ein entsprechendes Papier. Es plädiert dafür, bei verantwortlichen Stellen wie der Deutschen Bischofskonferenz verbindliche Regeln zur Prävention, zur Aufklärung und zum Umgang mit Tätern zu etablieren.

Die Synodalversammlung fordert die Bischofskonferenz auf, eine Disziplinarordnung für Priester zu erarbeiten. Bischöfe sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, gegenüber Priestern, denen zwar kein strafrechtlich relevantes Verhalten nachgewiesen werden konnte, die jedoch ein grenzwertiges Verhalten zeigen, disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen. Ist die Täterschaft eines Klerikers nachgewiesen, brauche es eine per Dekret ausgesprochene Auflage zur Therapie. Außerdem soll für jeden Täter eine „Kontrollperson“ eingesetzt werden, die die Therapieauflagen überprüft und den weiteren Berufs- und Lebensweg der Täter verfolgt. Dies sei in besonderer Weise auch bei Wechseln über Bistumsgrenzen hinaus zu beachten.

Die Synodalversammlung beauftragt die Bischofskonferenz und den Laien-Dachverband ZdK, darauf hinzuwirken und zu überprüfen, dass in katholischen Institutionen und Verbänden Präventionsordnungen und Schutzkonzepte verbindlich umgesetzt werden. Zudem solle Präventionsarbeit fester Bestandteil der Priesterausbildung und der Ausbildung aller pastoralen Berufe werden. Neben einem Verhaltenskodex fordert das Papier eine verbindliche „Feedbackkultur“, etwa durch regelmäßige Supervision in Teams. Auch sollten spezielle Männer-, Gewalt- und Konfliktberatungsstellen regelmäßig vorgestellt werden.

Der in Frankfurt verabschiedete Handlungstext trägt den Titel „Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche“.

Synodaler Weg nimmt Missbrauch von Frauen in den Blick

Wie lassen sich erwachsene Frauen in der katholischen Kirche besser vor Missbrauch schützen? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Papiers, das am Freitagabend bei der Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt in Erster Lesung beraten wurde. Das Papier fand dabei eine Zustimmung von 100 Prozent der Synodalen, ist aber noch nicht beschlossen. Kritisiert wird darin, dass Missbrauch an Erwachsenen bei Beratungsangeboten und in Schutzkonzepten bislang nur eine untergeordnete Rolle gespielt habe. Dies müsse sich ändern.

Notwendig seien beispielsweise einheitliche Verfahrensregeln im Fall von sexuellem Missbrauch von Erwachsenen in Seelsorgebeziehungen oder in anderen Abhängigkeitsverhältnissen sowie eine „klare und nachvollziehbare Aktenführung“. Ebenso brauche es Regeln für eine finanzielle Unterstützung der Betroffenen, auch bei therapeutischen Maßnahmen oder juristischer Beratung. Außerdem müssten Anlaufstellen für erwachsene Frauen ausgebaut werden.

Es sei seit Jahren bekannt, dass zahlreiche Erwachsene, insbesondere erwachsene Frauen, Betroffene von geistlichem beziehungsweise sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche seien. „Gleichzeitig sind die rechtlichen Regelungen unzureichend“, heißt es in dem Handlungstext, der den Titel „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ trägt.

kna