Tweet zu Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom sorgt für Empörung

Die Deutsche Bischofskonferenz hat einen Tweet der konservativen katholischen Vereinigung Maria 1.0 zu einer Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom scharf kritisiert. 
Frankfurt - Die Deutsche Bischofskonferenz hat einen Tweet der konservativen katholischen Vereinigung Maria 1.0 zu einer Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom scharf kritisiert. Der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, Helmut Dieser, grenzte sich am Freitag vor der Vollversammlung des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg deutlich von dem Tweet ab. Der Aachener Bischof sprach von einer scheußlichen Verunglimpfung.

–Foto: Maximilian von Lachner/Synodaler Weg

Die Deutsche Bischofskonferenz hat einen Tweet der konservativen katholischen Vereinigung Maria 1.0 zu einer Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom scharf kritisiert. Der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, Helmut Dieser, grenzte sich am Freitag vor der Vollversammlung des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg deutlich von dem Tweet ab. Der Aachener Bischof sprach von einer scheußlichen Verunglimpfung. 

Zuvor hatte bereits die Generalsekretärin der Bischofskonferenz, Beate Gilles, die Einlassung bei einer Pressekonferenz als „unfassbar“. Sie selbst nannte die Aufführung „sehr, sehr stark“. Sie habe gezeigt, dass die Wunden offen blieben, die der sexuelle Missbrauch verursacht habe.

Die Performance aus Musik, Tanz und Lichtinstallation im vollbesetzten Frankfurter Dom thematisierte am Donnerstagabend das durch Missbrauchstaten in der Kirche hervorgerufene Leid. Der Missbrauchsskandal ist einer der Auslöser für den Synodalen Weg. Die Gruppe Maria 1.0 hatte auf Twitter die Veranstaltung als „satanisch“ bezeichnet. Sie habe den Dom „entweiht“.

Auch der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Marc Frings, wies den in dem Tweet formulierten Vorwurf zurück. „Das was da gepostet wurde, ist eine Grenzüberschreitung und Respektlosigkeit und zeigt mir deutlich, wie wichtig es ist, weiterhin am Missbrauchskomplex dranzubleiben, weil er offenbar in seiner Tiefe und Breite noch nicht ganz erfasst worden ist.“ Der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, sagte dem „Neuen Ruhrwort“, mit dem Tweet drifte Maria 1.0 „ins absolut Sektiererische“ ab.

kna

Betroffenensprecher Norpoth kritisiert Cordes und Maria 1.0