Der Deutsche Caritasverband hat eine zügige Umsetzung von Umweltschutzplänen der Bundesregierung angemahnt.
Berlin – Der Deutsche Caritasverband hat eine zügige Umsetzung von Umweltschutzplänen der Bundesregierung angemahnt. „Der Kampf gegen die Klimakrise ist auch ein Kampf gegen Armut und Ausgrenzung“, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Mittwoch in Berlin. Gerade für Sozialwohnungen müssten Sanierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht werden, um die CO2-Emissionen nachhaltig zu senken.
Das katholische Hilfswerk äußerte sich vor dem Hintergrund der ebenfalls am Mittwoch vom Bundesumweltamt in Dessau vorgelegten Zahlen zu den Treibhausgasemissionen 2022 in Deutschland. Demnach sind diese zwar um fast zwei Prozent gesunken. Das sei aber ausschließlich auf einen Rückgang der industriellen Emissionen wegen erhöhter Energiepreise zurückzuführen. Im Bereich Verkehr hingegen liege der Jahreswert mit rund neun Millionen Tonnen CO2 über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2022 zulässigen Jahresemissionsmenge von 138,8 Millionen Tonnen.
Ebenfalls wegen erhöhter Energiepreise kam es demnach im vergangenen Jahr im Gebäudesektor zwar zu einer Emissionsminderung von 5,3 Prozent auf rund 112 Millionen Tonnen CO2. Doch auch hier werde weiterhin die erlaubte Jahresemissionsmenge von 107,4 Millionen Tonnen überschritten. Bundesklimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) bewertete den leichten Rückgang der Emissionswerte grundsätzlich positiv und teilweise überraschend, kündigte aber zugleich größere Anstrengungen beim Ausbau erneuerbarer Energien an.
Der Caritasverband machte in diesem Zusammenhang auch auf seine Kampagne „Für Klimaschutz, der allen nutzt“ aufmerksam. Sie beleuchte die Wechselwirkung von Klimakrise und Armut. „Ein ungebremster CO2-Austoß bedroht die Lebensgrundlagen vor allem derer, die schon jetzt nicht auf dem Sonnendeck des Lebens unterwegs sind“, betonte Welskop-Deffaa.